Wädenswil

Wädenswil: Positives Ergebnis in der Jahresrechnung 2021

Wädenswil kann dank Grundstücksteuererträgen und Ressourcenausgleich mit einem Ertragsüberschuss von 3,4 Millionen Franken die Rechnung 2021 abschliessen.

Die Stadtverwaltung Wädenswil.
Die Stadtverwaltung Wädenswil. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Die Rechnung 2021 der politischen Gemeinde schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 3,4 Millionen ab. Budgetiert war ein Verlust von 3,2 Millionen Franken. Die Abweichung von 6,6 Millionen Franken ist auf die kommunalen Grundstückgewinnsteuern und den kantonalen Ressourcenausgleich zurückzuführen.

Die Erträge aus der Grundstückgewinnsteuer haben sich 2021 überaus erfreulich entwickelt. Sie liegen mit 13,9 Millionen Franken um 4,7 Millionen Franken über dem Budget. Ebenfalls sehr willkommen ist der um netto 4,6 Millionen Franken höhere Beitrag aus dem Ressourcenausgleich.

Grund dafür ist die unerwartet hohe kantonale Steuerkraft, die mit 3950 Franken einen historischen Höchststand erreicht hat. Die Stadt Wädenswil orientiert sich unter anderem an Prognosen des Kantons. Seine ursprüngliche Schätzung zur Zeit der Budgetierung lag bei 3592 Franken.

Die absolute Steuerkraft der Stadt Wädenswil lag 2021 mit 0,1 Millionen Franken leicht unter dem Wert von 2020, was zusammen mit der Zunahme der Bevölkerung um 123 Personen zu einer um 23 Franken tieferen Steuerkraft pro Kopf von 3467 Franken führte. Der Fiskalertrag kann dennoch als krisenresistent bezeichnet werden, denn im Budget wurde von einem stärkeren Rückgang aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage ausgegangen.

Mehraufwendungen im Schul- und Pflegebereich

Neben diesen positiven sind auch verschiedene finanziell negative Effekte zu verzeichnen. So erhöhten sich die Personalkosten in der Primarschule unter anderem wegen Springereinsätzen um rund eine Million Franken gegenüber Budget.

Mehr pflegebedürftige Menschen als erwartet bewirkten in der Krankenpflege einen Mehraufwand von 0,9 Millionen Franken. Der öffentliche Verkehr belastete die Rechnung um zusätzliche 0,8 Millionen Franken. Wie bereits 2020 liegt es an der pandemiebedingten schlechten Auslastung und des dadurch höheren Defizits des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV).

Der höhere Aufwand von 2,7 Millionen Franken für den Gaseinkauf erklärt praktisch komplett den höheren Sach- und übrigen Betriebsaufwand. Da der Bereich Gas gebührenfinanziert ist, belastet dieser Mehraufwand den Steuerhaushalt nicht.

In der Investitionsrechnung des Verwaltungsvermögens wurden Nettoinvestitionen von 16,8 Millionen Franken getätigt. Dies entspricht einer Ausschöpfung des Budgets von 89 Prozent. Die Investitionsrechnung des Finanzvermögens schloss mit Nettoausgaben von 0,2 Millionen Franken ab. Budgetiert waren Nettoeinnahmen von 1,3 Millionen Franken. Die Abweichung ist darin begründet, dass im Jahr 2021 in der Werkstadt Zürisee keine Parzelle verkauft worden ist.

Eigenkapitalquote liegt bei 32 Prozent

Das Anlagevermögen in der Bilanz des Finanz- und Verwaltungsvermögens nahm um 8,8 Millionen Franken zu, während das Umlaufvermögen um 5,4 Millionen Franken reduziert werden konnte.

Die Abnahme des Fremdkapitals um 0,7 Millionen Franken ist eine Reaktion auf die gesenkten Negativzinslimiten bei den Finanzinstituten und im Zusammenhang mit der Veränderung des Umlaufvermögens zu betrachten.

Das Eigenkapital nahm um 4,2 Millionen Franken zu. Die Eigenkapitalquote beträgt 32 Prozent und kann aktuell als gut beurteilt werden.

Pro-Kopf-Verschuldung steigt an

Das unerwartet positive Jahresergebnis hat den Selbstfinanzierungsgrad massgeblich positiv beeinflusst. Er liegt 2021 bei 72 Prozent. Dennoch steigt die Nettoschuld pro Einwohnerin oder Einwohner um 172 Franken auf 888 Franken an.

Die Zunahme der Nettoschuld trotz dieses positiven Jahresergebnisses macht deutlich, dass das Thema der Verschuldung weiterhin aktuell bleibt. Eine Nettoschuld von 888 Franken pro Einwohner gilt gemäss Kennzahlen zwar noch als geringe Verschuldung, allerdings nähert sich die Stadt sukzessive einer Nettoschuld von 1000 Franken pro Einwohner und damit einer mittleren Verschuldung.

Dies gilt es zu vermeiden. Deshalb bleibt es ein Ziel des Stadtrats, die Zunahme der Verschuldung mindestens zu bremsen. Um die Nettoschuld auf unveränderter Höhe halten zu können, wäre ein Ertragsüberschuss von 8,1 Millionen Franken für das Rechnungsjahr 2021 nötig gewesen.

Die Stadt Wädenswil benötigt anhaltend Überschüsse in dieser Höhe, um die Schuldenzunahme bremsen zu können. Doch der mittelfristige Ausgleich der Erfolgsrechnung für die Periode 2014 bis 2021 zeigt einen Aufwandüberschuss von 5,2 Millionen Franken, also ein zu tiefes Niveau.

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