Weinfelden bekommt eine neue Energie- und Klimastrategie

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Die Gemeinde Weinfelden handelt als Energiestadt GOLD gemeinsam mit weiteren Akteuren aktiv und vorbildlich. Ihre Projekte realisiert sie klimafreundlich.

Altbau in der Innenstadt von Weinfelden.
Altbau in der Innenstadt von Weinfelden. - Nau.ch / Miriam Danielsson

Der Stadtrat hat die neue Energie- und Klimastrategie verabschiedet. Damit definiert er die Bereiche, in welchen die GOLD-Energiestadt Weinfelden in den nächsten Jahren aktiv handeln will. Die neue, von der Energiekommission erarbeitete Strategie entwickelt weiter, was in der 2011 erarbeiteten und 2015 revidierten Energiestrategie festgeschrieben war. Ein neuer Schwerpunkt bildet der Klimaschutz.

Für Stadtrat Thomas Bornhauser war die Überarbeitung der Energie- und Klimastrategie ein wichtiges Anliegen, das er vor dem Ende seiner Amtszeit als Stadtrat und Präsident der Energiekommission umsetzen wollte. Weinfelden war bisher schon aktiv und leistete Beiträge zur Erreichung der Ziele der Energiestrategie 2050 des Bundes.

Sichtbar werden solche Anstrengungen an konkreten Beispielen. So arbeiten verschiedene Handwerker in den Sportanlagen Güttingersreuti an einem solchen Projekt: Die Energieerzeugung in der Eishalle und der Sporthalle Güttingersreuti wird umgestellt. Hier baut die Technische Betriebe Weinfelden AG eine Fernwärmeversorgung auf, welche beispielsweise in der Sporthalle eine Gasheizung ersetzt.

Auch private Objekte wie die Tennishalle und die Curlinghalle sollen an diesen neuen Wärmeverbund angeschlossen werden. Solche konkreten Projekte zeigen laut Bornhauser beispielhaft, dass die Stadt die neue Strategie lebt und umsetzt.

Verschiedene Themenfelder

Nicht nur die Gebäude der Stadt sind ein Thema. Auch Anlagen wie die öffentliche Beleuchtung sollen weiter optimiert werden mit dem Ziel, die Energieverbräuche zu senken. Betriebsmittel sollen nachhaltig eingekauft werden. Weiter will der Stadtrat im Rahmen der Möglichkeiten auch regulatorisch handeln. So sollen in Gestaltungsplänen auch künftig höhere Anforderungen an Gebäude definiert werden.

Aber auch die finanzielle Förderung privater Projekte wird fortgeführt. Zudem legt die Strategie Massnahmen in den Bereichen Vorbildfunktion und Öffentlichkeitsarbeit fest. Bei diesen Schwerpunkten wurde die frühere Strategie weiterentwickelt. Neu hat nun der Klimaschutz Aufnahme in die Strategie gefunden. So bildet die Verbesserung des Mikroklimas im Siedlungsgebiet ein wichtiges Thema.

Der Umgang mit öffentlichen Grünflächen, deren Aufwertung und die Förderung der Biodiversität sind ebenso zu nennen wie die Reduktion des Verbrauchs fossiler Brennstoffe beispielsweise durch den Ersatz von Heizungen oder die Beschaffung von E-Fahrzeugen. Auch hier werden sichtbare Zeichen gesetzt. Zwei E-Nutzfahrzeuge sind bei der Stadt bereits im Einsatz, eine elektrisch angetriebene Wischmaschine soll im Herbst folgen.

Gemeinsam mehr erreichen

Die Stadt kann nach Einschätzung von Thomas Bornhauser einiges erreichen. Deshalb ist die Vorbildfunktion der Stadt zwar wichtig. Dank dem Engagement von Privatpersonen, Firmen und anderen Körperschaften wird allerdings mehr erreicht für Klima und Umwelt. Beleg dafür sind konkrete Ergebnisse.

Hier scheut Bornhauser den Vergleich mit den anderen fünf Städten im Thurgau nicht. Die von Energie Schweiz im Energiereporter publizierten Zahlen zeigen, dass Weinfelden bezüglich Anteil an Solarstrom-Produktion und Elektroautos die anderen grossen Orte überflügelt. Beim Anteil erneuerbarer Heizenergie besteht für Weinfelden noch Luft nach oben – hier bewegt sich aber einiges, wie das neue Fernwärmenetz Güttingersreuti zeigt.

Solche Ergebnisse sind nur möglich, weil sich Wirtschaft, Private und die öffentliche Hand engagieren. Thomas Bornhauser hofft, dass weiterhin alle Akteure grosse oder kleine Beiträge zur Nachhaltigkeit leisten werden.

Erich Bötsch neuer Energieberater

Im Auftrag der Stadt Weinfelden betreibt die Technische Betriebe Weinfelden AG die regionale Energieberatungsstelle. Für Bewohner der Gemeinden Amlikon-Bissegg, Berg, Birwinken, Bürglen, Bussnang, Märstetten, Wigoltingen und der Stadt Weinfelden bietet die Beratungsstelle kostenlose Erstberatungen.

Dabei werden die Energieeffizienz von Gebäuden und Sparpotenziale beim Strom- und Wärmeverbrauch untersucht. Der bisherige Energieberater Jonas Meyer verändert sich beruflich. Seine Nachfolge tritt Erich Bötsch an.

Mehr Informationen zur Energie- und Klimastrategie der Stadt Weinfelden kann man auf der Webseite der Gemeinde Weinfelden finden.

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