Tagesmutter aus Weiningen: «Betreuung ist nicht gleich Erziehung»
Cindy Finke ist seit über 10 Jahren Tagesmutter. Für die Kids hat sie extra ihren Garten in einen Spielplatz umgewandelt.
Spielen nach Lustprinzip
Maximal 5 Kinder wuseln bei Cindy Finke aufs Mal durch die Wohnung. Die dreifache Mutter lässt die Knirpse machen, worauf ihnen gerade der Sinn steht. «Da ich keine Krippe im herkömmlichen Sinne bin, können wir ein wenig flexibler sein. Wir basteln, malen und lesen wann immer wir Lust dazu haben.»
Gründung der «Winiger Zwergä»
Begonnen als Tagesmutter zu arbeiten hat Cindy Finke eigentlich wegen einer Kollegin. Diese machte sie auf die Vorteile aufmerksam. «Du kannst von zu Hause arbeiten und gleichzeitig auf deine eigenen Kinder aufpassen und noch den Haushalt machen». Ausserdem hatte ihr Sohn, der 10 Jahre Unterschied zu seinen Schwestern hat, mit den Tageskindern gleichaltrige Spielkameraden.
Eine Fremdbetreuung wollte Cindy Finke, wenn möglich, für ihre eigenen Kinder nicht.: «Meine eigene Mutter war auch immer zu Hause, dass fand ich als Kind toll.»
Klare Regeln
Die Kids dürfen zwar machen worauf sie Lust haben, aber natürlich gibt es gewisse Anstandsregeln.
- Um 11 Uhr vor dem Mittagessen helfen alle mit beim Aufräumen.
- Es bleiben alle Sitzen bis auch der/die Letzte/r fertig ist mit Essen
- Danke und Bitte sagen
- Man fragt zuerst bevor man etwas möchte
«Für mich sind das die normalen Grundregeln einer Erziehung. Ich versuche nicht die Kinder zu erziehen, sondern betreue sie. Man sollte erwarten können, dass die Kinder einen gewissen Anstand von zu Hause aus mitbringen», sagt die erfahrene Tagesmutter, was in den meisten Fällen auch so sei.
Tagesmutter aus Leidenschaft
Die 44-Jährige hat noch nie ein Kind abgelehnt. Denn ob klein, gross, aufgeweckt oder ein kleiner Träumer, spiele für sie keine Rolle. «Die Kinder bereichern das Leben und ich liebe meine Arbeit als Tagesmutter.»
Nähen als Ausgleich
Ihren Ausgleich und die Ruhe für diesen Job findet Cindy Finke im Nähen. Unter ihrem eigenen Label «Wolkentussi», näht sie Kleider, Mützen, Luftballonhüllen etc. «Mir gefällt, dass ich am Schluss der Arbeit ein Ergebnis sehe und dass ich etwas kreiere, das handgemacht ist»