Wie clevere Zürcher Oberländer in Bhutan zu Königen wurden
Geliebte Gäste am Königshof: Thomas Füllemann, Emanuel Flückiger und ihre Mitarbeiter geniessen am Fusse des Himalayas VIP-Status.
Das Wichtigste in Kürze
- Wetziker Techniker sorgen in Bhutan für Licht, Ton und Video.
- Sie werden im Königreich wie Staatsgäste empfangen.
- Bhutan liegt am Rand des Himalayas, zwischen China und Indien.
Die Firma Crealine ist spezialisiert auf Veranstaltungstechnik. «Eines Tages kam von Flückiger, der Bhutan oft bereist hat, die Anfrage, ob wir da technische Entwicklungshilfe leisten wollen», erzählt Geschäftsführer Thomas Füllemann.
Füllemann, der mit seinem Unternehmen sonst in erster Linie in der Schweiz grössere und kleinere Veranstaltungen technisch ausrüstet und betreut, war begeistert.
Seither setzte die Wetziker Firma in Bhutan unzählige Projekte um, Füllemann selber reiste fünf Mal zum Fusse des Himalaya.
Ein König wie ein Halbgott
«Aufregend war die offizielle Feier zum Nationalfeiertag mit 30'000 Gästen. Wenn der König dann durch unser Mikrophon spricht, sollte es nicht pfeifen», meint Projektleiter Dario Neukomm.
«Auch die Hochzeit einer Prinzessin war gewaltig», sagt Füllemann. In Bhutan durfte Crealine Parlamentsgebäude, Universität, Tempel, Restaurants einrichten.
«Der König ist sehr friedlich und beliebt. Er wird von seinem Volk geliebt und verehrt: In jeder Stube, jedem Geschäft hängt sein Bild», sagt Neukomm.
Jigme Khesar Namgyel Wangchuck ist 43 Jahre alt und seit dem Jahr 2006 König. Die Wangchuck-Dynastie herrscht seit 1907.
35 Piloten dürfen in Bhutan landen
Bhutan hat 780'000 Einwohner, liegt am östlichen Rand des Himalayas und ist eine Pufferzone zwischen Indien und China.
«Die Flugroute nach Bhutan ist überwältigend», schwärmt Füllemann. «Nie sonst kommt man dem Himalaya-Gebirge so nahe. Nur 35 Piloten dürfen überhaupt auf dem internationalen Flughafen von Paro landen.»
Damit die Oberländer Crew nicht monatlich den 15-stündigen Trip auf sich nehmen muss, wurden drei Mitarbeiter vor Ort angestellt.
«Für grössere Anlässe sitzen wir aber gerne ins Flugzeug», so Neukomm. «Es ist schon verrückt, wenn man plötzlich wie ein König behandelt wird.»