Mit 3:5 verliert der FC Wil 1900 ein rassiges Derby daheim gegen den FC Winterthur.
Die erste Mannschaft, des FC Wil.
Die erste Mannschaft, des FC Wil. - FC Wil
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Als in der 55. Minute Valon Fazliu den Ball aus kurzer Distanz neben das Tor setzte, ging ein Raunen durchs Publikum. Retrospektiv war es wohl eine entscheidende Spielsituation. Das 4:2 wäre der Todesstoss für die angezählten Winterthurer gewesen.

Der missratene Wiler Abschluss weckte bei den Eulachstädtern neue Energien, die sie kaltblütig in Tore ummünzten. Entsprechend ging der Winterthurer-Sieg in Ordnung, auch wenn es einmal mehr eine sehr ansehnliche Wiler Leistung war.

Schiedsrichter beim Derby in Wil mit unglücklicher Figur

Schiedsrichter David Huwiler und sein Gespann pfiffen bei leichtem Schneefall die Partie pünktlich um 18.00 Uhr an. Dieser Pfiff war dann auch einer der wenigen klaren Entscheide in der ganzen Partie.

Die Unparteiischen machten hüben wie drüben während 90 Minuten eine unglückliche Figur. Schade, denn das Derby war an Spannung nicht zu überbieten. Gar der Kameramann sprach nach dem Spiel von einer der packendsten Partien.

Flotter Beginn vom FC Wil

Die Wiler starteten schwungvoll in die Partie. Dennoch war es der Winterthurer Ltaief, der in der 14. Minute nach einer zuvor abseitsverdächtigen Position direkt und unhaltbar zum 0:1 abschloss.

Nur drei Zeigerumdrehungen später schickte Talabidi mit einem langen Ball Lukembila auf die Reise. In überragender Manier aus halblinker Position schoss der Toptorschütze der Wiler das vielumjubelte 1:1. Nach 29 Minuten kam es erneut zu einer umstrittenen Situation im Wiler Strafraum.

Strittige Szene im Wiler Strafraum für zu Penalty

Ob Dickenmann Buess wirklich regelwidrig zu Fall gebracht hatte und der Penalty gerechtfertigt war, war umstritten. Trotz mehrmaliger Konsultation der TV-Bilder konnte dies nicht abschliessend geklärt werden. Das Schiedsrichtergespann hatte jedenfalls auf Foul und Penalty entschieden.

Roman Buess selber schoss kaltblütig zum 2:1 ein. Die mitgereisten Gästefans, denen bzgl. Verhalten ein Kränzchen gewindet werden darf, sahen bereits Tor Nummer zehn des Toptorschützen der Dieci Challenge League.

Die Wiler Mannschaft mit dem Trainerduo Iacopetta und Kukeli liess sich aber auch von diesem erneuten Rückstand nicht verunsichern. Und das ist wohl eine der grossen Qualitäten des Teams. Mit nimmermüdem Angriffsfussball versuchte man noch vor der Pause, den Ausgleich zu erzielen.

Nach schönem Kombinationsfussball schickte Silvio Bahloul tief, der Franzose traf aus halbrechter Position zum 2:2 Pausenresultat.

Wil startet schwungvoll in die zweite Hälfte

Die Pausenworte unseres Trainerduos waren genau überlegt, denn die Wiler kamen zurück auf den Platz wie die Feuerwehr. Erneut war es Lukembila, der auf der linken Seite das Laufduell gegen Isik gewann.

Nach dem Pass auf Fazliu scheiterte dieser an Spiegel, der den Ball direkt in die Füsse von Zumberi klärte. Aus spitzem Winkel schoss der Bazenheider zur erstmaligen der Wiler Führung ein.

Bis zur 60. Minute passierte wenig Erwähnenswertes, die Wiler hatten die Partie mehrheitlich unter Kontrolle. Falsche Sicherheit. Nach einem Doppelschlag in Minute 60 und 69 durch Manzambi und Isik drehte das Pendel wieder zugunsten der Winterthurer.

Winterthur dreht zum Ende der Partie auf

Das neu formierte Winterthurer Trainerduo Zuffi und Callà schienen die richtigen Worte an der Seitenlinie gefunden zu haben. In der 70. Minute gab es ein kurzes Rencontre zwischen Zumberi und Isik – Derbystimmung pur. Der Schiedsrichter sah darin mehr und verwarnte beide Spieler mit gelb.

Nur fünf Minuten später beging Zumberi ein Allerwelts-Foul an Alves. Inn der Premier League wäre dieser Einsatz durchaus als Schwalbe taxiert worden. Schiedsrichter Huwiler stellte den Bazenheider zum Unverständnis aller Beteiligten vom Platz.

Zehn gelbe Karten zeugen von einem intensiven Derby in Wil

Zehn gelbe Karten am Ende eines packenden, aber friedlichen Derbys liess so manch einem die Feinfühligkeit des Gespanns vermissen. Sportlich gab es noch eine erwähnenswerte Szene: In der 81. Minute versenkte der Wiler Talabidi den Ball unglücklich ins eigene Tor zum 3:5 Endstand.

Nun, die Wiler müssen sich selbst an der Nase nehmen. Zu viele individuelle Fehler in der Verteidigung, zu wenig Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Verbunden mit zu wenig Routine führten zu dieser unnötigen Niederlage. Deckel drüber – das Derby war klasse und der FC Wil 1900 darf sich mit erhobenem Haupt ins Wochenende verabschieden.

Der FC Wil 1900 wird am kommenden Samstag die grossartige Vorrunde beenden, auswärts gegen den FC Stade Lausanne Ouchy.

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