Alles oder nichts: FC Winterthur kämpft um Cup-Weiterkommen
Im Cup-Achtelfinal trifft der FC Winterthur auf FC Lausanne-Sport. Der Druck ist hoch: Nur ein Sieg zählt, um ins Viertelfinale einzuziehen.
Wie der FC Winterthur berichtet, besticht der Cup-Wettbewerb durch seine simple Wettbewerbsform und verleiht auch den Aussenseitern gerne Flügel. Es gibt nur eine Begegnung und nur einen Sieger.
Ein Tor Unterschied reicht – nach 90 Minuten, nach Verlängerung oder spätestens im Elfmeterschiessen. Das Siegerteam kommt in die nächste Runde, der Verlierer ist draussen. Für das Duell zwischen Winterthur und Lausanne heisst das: Mehr Spannung geht nicht!
Im Cup zählt nur der Moment: Alles oder nichts
Eigentlich genial: Eine Fussballsaison der Klubmannschaften besteht im eigenen Land aus zwei grundlegend verschiedenen Wettbewerben. Da wäre zum einen die Meisterschaft, die sich über ein ganzes Jahr erstreckt und dank einer grossen Anzahl an Spielen mit wechselndem Heimrecht allen eine zweite Chance gibt, aber am Schluss diejenigen belohnt, die über den ganzen Marathon gesehen die beste Leistung bringen. Verlieren im Einzelfall erlaubt, in der Menge aber nicht.
Dann gibt es den Cup-Wettbewerb, Schweizer Cup genannt, der diejenigen belohnt, die auf den Punkt für ein Duell am Tag X eine Top-Leistung abrufen können. Im Cup-Kampf gelten andere Gesetze. Das wichtigste: Verlieren strengstens verboten!
Dieser Leistungsdruck macht den Cup so faszinierend, denn nicht selten kommt es vor, dass die vermeintlichen Favoriten stolpern oder gar stürzen, weil die Tagesform nicht stimmt, die Nerven flattern und die Aussenseiter für ein Spiel über sich hinauswachsen können.
Schweres Duell für den FCW
Dies gilt alles auch am Donnerstag, wenn der FCW und Lausanne im Achtelfinal auf der Schützi aufeinandertreffen. Die Waadtländer sind gemessen an der momentanen Leistung in der Meisterschaft klar in der Favoritenrolle: Nach 16 gespielten Runden stehen sie mit 24 Punkten und 24:21 Toren auf dem guten sechsten Tabellenrang.
Der FCW geht als Elftplatzierter (12 Punkte, 12:35 Tore) als Aussenseiter ins Rennen – auch wenn die Bilanz zwischen den beiden Teams in der Super League ausgeglichen ist: Lausanne siegte im Oktober zuhause auf Kunstrasen 2:0, der FCW antwortete im November auf der Schützi mit einem 1:0.
Kollektive Defensivarbeit als Schlüssel für den Cup-Erfolg
Gerade diese beiden Begegnungen zeigen musterhaft auf, welche Tugenden es braucht, damit der FCW den Cup-Fight gegen die fussballerisch starke Mannschaft von Cheftrainer Ludovic Magnin gewinnen kann. In Lausanne verschlief der FCW die erste halbe Stunde und wurde knallhart und zurecht mit zwei Treffern bestraft. Danach folgte eine starke Phase mit genügend hochkarätigen Chancen, die die Winterthurer aber mangels Effizienz nicht verwerten konnten.
Im Heimspiel zeigte die Mannschaft von Cheftrainer Ogi Zaric einen beherzten, mutigen und konzentrierten Auftritt. Dank Kampfgeist, Willen und bedingungsloser Solidarität schaffte der FCW einen verdienten Sieg gegen einen starken Gegner. Bezeichnend: Das entscheidende und zugleich erste Tor für den FCW gelang Fabian Frei, der an diesem Abend dem Anspruch als Führungsspieler auf allen Ebenen gerecht wurde.
Nach der 1:3-Niederlage vom letzten Sonntag gegen Sion wird das Augenmerk des FCW sicher in erster Linie auf der kollektiven Defensivarbeit liegen, die als Basis für einen Sieg dient. Doch mindestens ein Tor für Rotweiss muss im Cup fallen. Im Alles-oder-Nichts-Wettbewerb ist schon ein dreckiges 1:0 Gold wert.