Generation Z braucht viele Fahrstunden – das steckt dahinter
Obwohl immer mehr Fahrschüler Automaten fahren, nimmt die Zahl der Fahrstunden nicht ab. Fahrlehrer erklären, warum die Generation Z so viele Stunden braucht.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Fahrschülerinnen und Fahrschüler fahren mit Automatik-Getriebe Auto.
- Trotzdem ist die durchschnittliche Anzahl Fahrstunden nicht rückläufig.
- Gründe sind der anspruchsvollere Verkehr und mangelnde Konzentration.
Seit einigen Jahren ist es möglich, die Fahrprüfung mit einem Automaten abzulegen, ohne dies nachher im Führerschein gekennzeichnet zu bekommen. Auch aus diesem Grund lernen immer mehr junge Menschen das Autofahren mit Automatik-Getriebe.
Doch trotz diesem Umstand ist die Zahl der Fahrstunden nicht rückläufig. Nach wie vor benötigen Fahrschülerinnen und Fahrschüler durchschnittlich 30 Fahrstunden, ehe sie zur Prüfung antreten.
«Obwohl heute die meisten Fahrschülerinnen und Fahrschüler mit Automatik-Getriebe üben, ist die Anzahl an Fahrstunden nicht weniger geworden.» Das sagt Fahrlehrer Ralf Friedrich aus Winterthur gegenüber dem Onlineportal «Streetlife».
Trotz Schalt- und Kupplungswegfall gleich viele Fahrstunden. Warum ist das so?
Verkehr heute «anspruchsvoller»
Der Zürcher Fahrlehrer Pascal Kilchenmann erklärt gegenüber dem Portal: «Je nach Tageszeit hat der Verkehr vor allem in der Stadt Zürich stark zugenommen.» Dies sei anspruchsvoller und führe zu Fehler.
«Die Fahrschülerinnen und Fahrschüler können schnell etwas Wichtiges übersehen», so Kilchenmann weiter. Da auch Voraussicht gelernt werden müsse, brauche es mehr Übung.
Lernfahrende seien mehrheitlich nur zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs gewesen, so der Zürcher Fahrlehrer. «Ihre Augen sind an langsamere Geschwindigkeiten gewöhnt.» Eine Gewöhnung an höhere Geschwindigkeiten brauche dann viel Übung und Erfahrung.
Generation Z vergisst Fahrstunde «nach zehn Minuten»
Ein Faktor, den auch Ralf Friedrich erwähnt. Er hält aber auch ein anderes Problem für den Grund der nicht sinkenden Fahrstunden.
Die Fahrschülerinnen und Fahrschüler seien heute weniger konzentriert als früher, sagt er. «Kaum ist die Fahrstunde vorbei, werden die Kopfhörer reingesteckt und nach zehn Minuten ist die Fahrstunde vergessen.»
Laut Friedrich ein weiteres Problem: Viele Fahrschülerinnen und Fahrschüler üben vor der ersten Fahrstunde schon zu viel mit den Eltern. Das ist nicht immer von Vorteil, denn: «Die Eltern haben es früher anders gelernt und geben das so den Kindern weiter.»