Fake-Vermieterin will Rentnerin abzocken
Eine angebliche Vermieterin bot einer Rentnerin in Winterthur eine Wohnung zum Minipreis an. Für die Besichtigung wollte sie vorab aber Geld haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Rentnerin bekam es bei der Wohnungssuche in Winterthur mit mehreren Betrügern zu tun.
- Für Wohnungsbesichtigungen sollte die Frau vorab Geld zahlen - über 1000 Franken.
- Laut Polizei nimmt Wohnungsbetrug in den letzten Jahren immer mehr zu.
Mit einem gefälschten Wohnungsinserat hat eine Fake-Vermieterin in Winterthur versucht, eine Rentnerin abzuzocken. Unter falschem Namen bot sie eine 70 Quadratmeter grosse Wohnung zum Minipreis an. Gerade einmal 780 Franken wollte sie pro Monat dafür haben.
Als die Rentnerin für die Wohnungsbesichtigung zahlen sollte, wurde sie jedoch skeptisch.
Laut «Landbote» fanden die angebliche Vermieterin und die wohnungsuchende Rentnerin auf einer Immobilienplattform zueinander.
Die Vermieterin gab sich als Spanierin aus. Weil sie bei einer vorherigen Wohnungsbesichtigung schlechte Erfahrungen gemacht habe und umsonst in die Schweiz geflogen sei, wolle sie Bares. Die Rentnerin sollte eine Art Kaution als Sicherheit für die Besichtigung hinterlegen, die sie später zurückerhalten könne.
131 Anzeigen wegen Wohnungsbetrugs im vorigen Jahr
Die Masche ist weit verbreitet. Mehrere Immobilienplattformen bestätigen dem «Landboten», dass die Zahl der Betrugsversuche seit Jahren zunehme.
Die Kriminalstatistik der Polizei registrierte im vergangenen Jahr 131 Anzeigen wegen Wohnungsbetrugs – über 100 mehr als noch 2016.
Vor allem in grossen Städten und in Ballungszentren, in denen das Angebot begrenzt ist, treiben die Täter ihr Unwesen. Wer verzweifelt nach einer Wohnung sucht, lässt sich schneller auch auf ein zu perfektes Angebot ein.
Betrüger wollen mehr als 1000 Franken als Sicherheit
Die Rentnerin aus Winterthur stolperte bei ihrer Wohnungssuche nicht nur über ein dubioses Inserat, sondern über deren drei. Dieselbe Spanierin bot zeitgleich noch eine weitere Wohnung an und wollte auch für deren Besichtigung Geld haben. Zudem hatte eine angebliche Vermieterin aus Frankreich eine Wohnung für sie.
Für die Besichtigungen hätte die Rentnerin zwischen 1200 und 1780 Franken zahlen sollen. Das Geld sollte auf einer Immobilienplattform hinterlegt werden – für Miete und Kaution. Der Betrag sollte erst dann von der Frau autorisiert werden müssen, sobald ein Mietverhältnis zustande kommt. Andernfalls könne sie jederzeit ihr Geld zurückziehen, so das Angebot.
Die Betrüger verwenden in solchen Fällen oft gefälschte Links. Das Geld sehen die Opfer nie wieder.