Private entsiegeln Kleinflächen in Winterthur
Die Stadt Winterthur fördert Entsiegelung und Begrünung. Private und KMU erhalten Gratis-Beratung, die Mobiliar übernimmt die Entsorgungskosten für Beläge.
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Wie die Stadt Winterthur mitteilt, ist das Schwammstadt-Prinzip ein Schlüssel dazu, Städte klimafit zu machen. Ergänzend zu den Massnahmen, welche die Stadt Winterthur umsetzt, können sich neu auch Private, kleine KMU oder auch Wohnbaugenossenschaften melden, die eine asphaltierte oder zubetonierte Fläche «aufknacken» und begrünen möchten.
Das Tiefbauamt unterstützt mit einer Gratis-Beratung. Die Mobiliar Genossenschaft beteiligt sich an den ausgewählten Projekten, indem sie die fachgerechte Entsorgung des Belags finanziert.
Die gesundheitlichen Auswirkungen der immer häufigeren Hitzetage und die Schäden durch Starkregen sind ein Problem, mit dem sich Städte in Zukunft noch stärker beschäftigen müssen. Ein Schlüssel zu Bewältigung ist das Schwammstadt-Prinzip: Regenwasser wird vor Ort gespeichert, um zu verdunsten oder zu versickern.
Begrünte und durchlässige Flächen heizen sich weniger auf und wirken ausgleichend aufs Stadtklima. Auch die Biodiversität kann so gefördert werden. Der Winterthurer Stadtrat hat im Juni 2023 den Aufbau eines Schwammstadt-Kompetenzzentrums beschlossen. «Hitzeminderndes Stadtklima» ist ein Schwerpunkt im Legislaturprogramm des Stadtrats.
Winterthur fördert Entsiegelung
Der weitaus grösste Teil der Flächen im Winterthurer Siedlungsgebiet ist im Besitz von Privaten. Diese zu ermutigen, versiegelte Flächen, wo es möglich ist, zu entsiegeln und ökologisch aufzuwerten, ist das Ziel des Projekts «Asphaltknackerinnen».
Wer eine asphaltierte oder betonierte Kleinfläche auf dem eigenen Grundstück, etwa einen Parkplatz oder einen Hinterhof, naturnah umgestalten möchte, kann beim Tiefbauamt der Stadt Winterthur einen Antrag auf Unterstützung stellen. Das Tiefbauamt bietet den berücksichtigten Eigentümer eine kostenlose Beratung, unterstützt durch die «Asphaltknackerinnen», die seit 2022 in der Stadt Zürich aktiv sind und Kontakte zu geeigneten Gartenbauunternehmen vermitteln.
Die Mobiliar bezahlt die Entsorgung
Die Entsorgung des aufgebrochenen Materials wie Asphalt oder Beton ist für die Teilnehmenden gratis. Dies wird ermöglicht durch das Schwammstadt-Engagement der Mobiliar Genossenschaft, welche die Entsorgungskosten übernimmt.
Für das Pilotprojekt stellt sie einen Betrag von insgesamt 50'000 Franken zur Verfügung. Die Mobiliar unterstützt im Rahmen ihres Gesellschaftsengagements die Stadt Winterthur auch bei der Umsetzung anderer Schwammstadt-Massnahmen finanziell, etwa bei der Realisierung einer Dachwassernutzung beim Schulhaus Altstadt oder beim Rundgang «Schwammstadt WinterTour», der im Juni 2024 eingeweiht wurde.
Mitmachen beim Projekt «Asphaltknackerinnen» können Privatpersonen, Genossenschaften und KMU mit bis zu zwanzig Mitarbeitenden. Die Beratung und finanzielle Unterstützung bei der Entsorgung wird für Flächen bis maximal 100 Quadratmeter übernommen.
Erfolgreich umgesetzte Projekte werden auf der Website der «Asphaltknackerinnen» dokumentiert. Das Projekt läuft, bis die bereitgestellten Ressourcen aufgebraucht sind. Seitens Tiefbauamt Stadt Winterthur sind 50'000 Franken für die Finanzierung der Beratungen eingestellt.