Winterthur: Über hundert neue Bäume sorgen für grünen Wandel
Im Winter 2024 pflanzt Stadtgrün Winterthur 125 Bäume als Neupflanzungen und Ersatz für gefällte Bäume, um den Baumbestand nachhaltiger zu gestalten.
Wie die Stadt Winterthur berichtet, soll der Baumbestand im Siedlungsraum von Winterthur noch dichter, nachhaltiger, standortangepasster und klimaangepasster werden. Stadtgrün pflanzt während der Vegetationsruhe im Winter über hundert Bäume als Ersatz für die im Vorjahr aus Sicherheitsgründen gefällten Bäume.
Grundsätzlich wird jeder gefällte Baum durch einen Jungbaum ersetzt. Dies geschieht nicht immer am gleichen Ort, wenn sich dieser als ungeeigneter Standort herausgestellt hat. Gepflanzt werden gezielt genetisch vielfältige, klimaanpassungsfähige Bäume, die in Baumschulen gekauft werden.
Um die Angepasstheit an die lokalen Standorte und die genetische Vielfalt zu verbessern, lässt Stadtgrün im Rahmen von Aufzuchtsverträgen «Wintibäume» aus lokalem Saatgut in Baumschulen heranziehen, die mit der Zeit die Handelsware weitgehend ersetzen sollen. Es sollen aber auch einige fremdländische Hitzekünstler eingesetzt werden. Auf Arten mit bekanntem invasivem Potenzial wird verzichtet.
Schutz und Pflege der Bäume durch spezialisierte Fachstelle
Die Mitarbeitenden der Baumpflege kontrollieren und pflegen regelmässig die über 16'000 Allee- und Parkbäume im Siedlungsraum. Ein zentrales Augenmerk liegt dabei auf der Vitalität des Baumes.
Jeder Baum wird auf Krankheiten wie Pilzbefall, Fäulnis oder Insektenbefall sowie auf mechanische Beschädigungen untersucht. Sind stützende Massnahmen zum Erhalt nicht mehr zielführend und bekommen Bäume aufgrund von Krankheiten oder Beschädigungen ein statisches Problem, müssen sie gefällt werden, bevor ein Mensch oder Material zu Schaden kommt.
Um den Schutz der bestehenden Bäume zu verbessern und die nachhaltige Entwicklung der städtischen Bäume zu fördern, hat Stadtgrün Winterthur vor drei Jahren neu die Fachstelle Stadtbäume geschaffen. Anfang Dezember ist Isabel Spiess als Fachspezialistin Stadtbäume auf Matthias Nussbaumer gefolgt, der die Fachstelle aufgebaut hat.
Sicherheit geht vor: 118 Bäume müssen gefällt werden
In den kommenden Wintermonaten müssen 118 Bäume aus Sicherheitsgründen gefällt werden, die im Frühjahr oder Herbst 2025 durch Neupflanzungen ersetzt werden. Auffallend viele Birken sind unter den Fällkandidaten.
Birken sind Pioniergehölze. Ihre Aufgabe in der Natur ist die Besiedelung brachliegender Flächen und die Vorbereitung des Bodens für die nachfolgende Vegetation. Birken werden nicht besonders alt und sind anfällig für Pilzbefall in Wurzeln und Stamm.
Bei Sturm oder Nassschnee geht von geschwächten Birken wie auch von anderen Pioniergehölzen eine besonders hohe Kipp- und Bruchgefahr aus. Im Rychenbergpark muss beispielsweise eine Hängebirke aufgrund von Fäulnis in Wurzel und Stammfuss aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Vorgesehen ist, die Birke wieder durch eine Birke zu ersetzen.
Baumverjüngung im Brühlgutpark: Blutbuche wird ersetzt
Im Brühlgutpark hat eine Blutbuche Wurzelfäule, Totholz in der Krone und ihre Vitalität ist nur noch schwach. Sie wird im Rahmen des Baumverjüngungskonzepts im Park durch mehrere Jungbäume verschiedener Arten, Qualitäten und Grössen ersetzt.
Im Adlergarten weist ein Feldahorn ebenfalls in Wurzeln und Stamm Fäule auf, und auch seine Vitalität ist stark nachlassend. Er wird durch einen standortgerechten Baum ersetzt. Stadtgrün klärt noch ab, welche Baumart an diesem Standort am geeignetsten ist.