Verkehrsprobleme auf der Stationsstrasse in Worb
Die Gemeinde Worb hat die Verkehrsprobleme auf der Stationsstrasse und am Gsteigweg mit einem Beteiligungsverfahren gelöst.
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Die Stationsstrasse ist eine Gemeindestrasse in einem baulich schlechten Zustand. Zum Kreuzen weichen Fahrzeuge in die angrenzenden Felder aus, was über die Jahre zu einer schleichenden Verbreiterung der Strasse zulasten der Landwirte gesorgt hat.
Durch die Gemeinde wurden Abbrüche der Strassenoberfläche und Löcher an den Rändern mit Kies aufgefüllt, was diesen Effekt der Ausdehnung des Strassenraums noch verstärkt hat. Die Löcher am Strassenrand sind gefährlich für Velofahrende.
Seit Jahrzehnten werden Stationsstrasse und Gsteigweg von Pendlern benützt. Von Richigen kommend wird am Morgen die Abkürzung über die beiden Strassen Richtung Worb SBB gesucht.
Am Abend bewegt sich der Pendlerstrom in der entgegengesetzten Richtung. Die Verkehrssanierung Worb hat auf dieses Verhalten bisher offenbar keinen Einfluss. Für den Transitverkehr und die Pendler sind jedoch die Hauptachsen vorgesehen.
Es ist nicht erwünscht, dass die Stationsstrasse und der Gsteigweg in unzumutbarem Mass als Bypass verwendet werden. Seit Jahren wird zudem bemängelt, dass die Sicherheit für den Langsamverkehr nicht gegeben sei.
Starke Verkehrsbelastung immer wieder beklagt
Die starke Verkehrsbelastung und die überhöhten Geschwindigkeiten wurden von Anwohnern immer wieder beklagt. Es wurden in den vergangenen Jahren diverse Verkehrsmessungen vorgenommen. Die Resultate zeigen, dass für eine Nebenstrasse mit diesem Ausbaustandard die Anzahl von Fahrzeugen hoch ist.
Der Gemeinderat hat beschlossen, alle Fragen in einem Beteiligungsverfahren zu klären. Es fanden in der Folge drei Beteiligungsforen statt. Beteiligt waren Anwohner, Landwirte, eine Vertretung der Schule Richigen, Gewerbetreibende, Richiger Parlamentarier, drei Gemeinderäte, je eine Vertretung der Departemente Bau und Sicherheit sowie eine Verkehrsplanerin.
In den Beteiligungsforen wurden Kriterien zur Bewertung von erarbeiteten Lösungen, zu bearbeitende Themen, mögliche Lösungen und eine beste Variante erarbeitet. Zusammenfassend ist es den Vertreterinnen und Vertretern von Richigen ein Anliegen, dass die Stationsstrasse nicht ausgebaut und der heutigen Nutzung angepasst wird.
Ein Teilstück für den motorisierten Verkehr sperren
Die Strasse soll unter Berücksichtigung der Verkehrssicherheit möglichst wieder dem ursprünglich angedachten Ausbaustandard und der ursprünglichen Nutzung zugeführt werden. Um die Sicherheit des Langsamverkehrs zu erhöhen und den Pendlerverkehr zu unterbinden, wird ein Teilstück für den motorisierten Verkehr gesperrt.
Unter Berücksichtigung der vorgesehenen Strassensanierung wurden die einzelnen Massnahmen etap-piert und aufeinander abgestimmt. Die Massnahmen entsprechen dem Resultat des Beteiligungsverfah-rens. Folgende Massnahmen und Abklärungen sind vorgesehen:
Abschnitt „Rubigenstrasse bis kleiner Bahnübergang“
– Entfernen der Ortssignalisation (Wegweiser) «Richigen» an der Kantonsstrasse
– Fahrverbot für Motorwagen und Motorräder, Zufahrt zu den Liegenschaften und zum Parkplatz Nieder-haus, landwirtschaftlicher Verkehr gestattet inkl. einer Vorsignalisation
– Linksabbiegeverbot aus dem Parkplatz Niederhaus
– Anbringung einer Tulpenmarkierung (bestehender Rechtsvortritt) bei der Kreuzung Stations-strasse/Trimsteinstrasse.
– Die jetzige Strassenbreite von durchschnittlich ca. 3.80 m soll beibehalten werden. Die geplanten Ausweichstellen (Strassensanierung 2021) werden durch den Werkhof in Absprache mit den Bauern mittels Holzpfosten ausgesteckt.
– Eine mögliche Ein- und Ausfahrt des Parkplatzes Niederhaus auf die Trimsteinstrasse (Kantonsstras-se) ist zu prüfen.
Abschnitt «Gsteigweg»
– Lastwagenfahrverbot (landwirtschaftlicher Verkehr gestattet).
– Eine Signalisation für eine alternative Veloroute für den Gsteigweg wird geprüft.
Die nächsten Jahre stehen noch diverse Sanierungen von Hauptverkehrsachsen an, was möglicherweise zu Verkehrsverlagerungen während der Bauzeit führen wird. Während der Bauphase ist die jeweilige Situation auf der Stationsstrasse und Gsteigweg zu beobachten.