Gastbeitrag: Tabea Zimmermann (Grüne Zug) über Klimapolitik

Tabea Zimmermann
Tabea Zimmermann

Region Zug,

Der Weltklimarat empfiehlt, Infrastruktur und Klimapolitik gemeinsam zu denken. Das Gegenteil passiert aktuell jedoch im Kanton Zug. Ein Gastbeitrag.

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Tabea Zimmermann Gibson von den Grünen. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Planungskredite für zwei neue Tunnel im Kanton Zug wurden im Kantonsrat bewilligt.
  • Dabei suggerieren einige Studien, dass der Ausbau von Strassen zu mehr Verkehr führt.
  • Mit Blick auf das Klima ist dies gemäss Tabea Zimmermann (Grüne) unverständlich.

Als Kantonsschullehrerin erlebe ich täglich, wie sich junge Menschen mit unserer Welt auseinandersetzen, wie sie lernen und versuchen, sich auf künftige Herausforderungen vorzubereiten. Das ist erfreulich und macht Mut.

Als Kantonsrätin sehe ich aber gleichzeitig, wie sich die bürgerlichen Mehrheiten mit aller Kraft an ihre Privilegien klammern und alte Probleme neu auflegen. Sie machen dies trotz des Wissens, dass wir seit Jahrzehnten viel zu viele Ressourcen verbrauchen.

Gebäude-Emissionen sinken, Verkehrs-Emissionen jedoch bleiben hoch

Wir sehen und spüren täglich den Klimawandel: Rekord-Hitzewellen, massivste Waldbrände und Flutkatastrophen sind täglich in den Medien. Dennoch verhalten wir uns so, als ob der Klimawandel nicht existieren oder von alleine weggehen würde.

Tatsache ist: Die Schweiz hat ihr nationales Klimaziel für 2020 verfehlt. Schuld daran war und ist neben Öl- und Gasheizungen vor allem der motorisierte Verkehr. Während bei den Gebäuden die Emissionen deutlich zurückgehen, bleiben sie beim Verkehr praktisch konstant hoch.

Empfehlungen des Weltklimarates ignoriert

Trotzdem will man weitermachen wie bisher. Nicht nur sollen Autobahnen verbreitert werden, im Kanton Zug liegen auch neue Strassenbauprojekte auf dem Tisch.

Dies ist unverständlich. Unzählige Studien zeigen auf, dass mehr Strassen keine Probleme lösen, sondern nur noch mehr Verkehr und Staus erzeugen. Der Weltklimarat empfiehlt in seinem Bericht vom April 2022, Infrastruktur und Klimapolitik zusammen zu denken. Beim neuen Zuger Richtplaneintrag zu den zwei Zentrumtunneln Zug und Unterägeri passiert leider das Gegenteil.

zug
Der Zuger Kantonsrat. (Archivbild) - keystone

An der gerade vergangenen Zuger Kantonsratssitzung wurden die Planungskredite für diese Tunnel von der bürgerlichen Mehrheit inklusive der GLP (!) ruck-zuck bereits abgesegnet.

Klimaschutz steigert unsere Lebensqualität

Im Kantonsrat setzte ich mich dafür ein, dass wir in nachhaltige Mobilität investieren: einen attraktiven öffentlichen Verkehr sowie Fuss- und Veloverkehr. Für den Nationalrat kandidiere ich, um das auch auf nationaler Ebene zu tun, und zwar auf sozialverträgliche Weise.

Glauben Sie, es müsste mehr für den Klimaschutz getan werden?

Eine Tonne CO2 jetzt einzusparen ist viel günstiger und wirkungsvoller, als dies in zehn Jahren zu tun. Wenn wir in eine nachhaltige Verkehrsinfrastruktur und zukunftsgerichtete Technologien investieren, stärkt das auch unsere Wirtschaft und steigert unsere Lebensqualität.

Verantwortung muss jetzt übernommen werden

Wir müssen jetzt Verantwortung für unser Verhalten übernehmen. Wählen Sie die Grünen, damit der Klima- und Umweltschutz wirkungsvoll bleibt. Wählen Sie die Grünen, damit wir unseren konkreten Beitrag leisten, um die Klimaziele möglichst schnell zu erreichen.

Ich danke Ihnen dafür – wie dies auch die nächsten Generationen tun werden. Wir brauchen neue Lösungsansätze, um die alten Probleme zu lösen.

Zur Autorin: Tabea Zimmermann Gibson ist Kantonsrätin im Kanton Zug sowie Fraktionschefin der Alternative-die Grünen Zug. Von Beruf ist sie Kantonsschullehrerin und kandidiert für den Nationalrat.

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