14 Chaoten sind nach Zürcher Krawallnacht wieder frei
Nach der illegalen Kundgebung am Samstagabend in Zürich hat die Polizei 17 Personen festgenommen. Inzwischen sind 14 wieder auf freiem Fuss.
Das Wichtigste in Kürze
- In Zürich kam es am Samstag zu grossen Sachbeschädigungen und Gewalt gegen Beamte.
- Auslöser war ein linker Demo-Umzug, es kam zu 17 Festnahmen.
- 14 der Verhafteten sind jetzt wieder auf freiem Fuss.
Drei Personen wurden wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte der Staatsanwaltschaft zugeführt.
Bei den drei Personen, denen Gewalt und Drohung gegen Beamte vorgeworfen wird, handelt es sich um zwei Frauen und einen Mann im Alter von 30 bis 36 Jahren, wie eine Sprecherin der Stadtpolizei Zürich am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Alle drei hätten die Schweizer Staatsbürgerschaft.
Sachschaden noch nicht bezifferbar
Die Polizistin, die bei den Ausschreitungen am Samstagabend im Kreis 5 verletzt wurde, konnte das Spital wieder verlassen. Zur Höhe des Sachschadens kann die Stadtpolizei noch keine weiteren Angaben machen.
Die Ausschreitungen begannen am Samstag nach 22 Uhr mit einer unbewilligten Kundgebung. Als die ersten Polizeipatrouillen eintrafen, seien diese laut Stadtpolizei von grösstenteils vermummten Personen unvermittelt und mit massiver Gewalt angegriffen worden.
Im weiteren Verlauf seien die Einsatzkräfte fortlaufend mit Eisenstangen, Steinen, pyrotechnischen Gegenständen sowie Molotowcocktails attackiert worden. Im Zuge der Demonstration kam es zu zahlreichen Sachbeschädigungen.
Politik wird aktiv
Die Krawallnacht in Zürich war am Montag auch im Kantonsrat Thema. In einer Fraktionserklärung verurteilte Nina Fehr Düsel (SVP) die Gewalt und insbesondere die Angriffe auf Polizisten. «Zürich darf keine Heimstätte für Linksextreme mehr sein», sagte sie. Fehr Düsel forderte die Umsetzung der «Anti-Chaoten-Initiative» der Jungen SVP.
Es folgte eine längere Debatte, in der die Linke darauf hinwies, dass es nicht die Aufgabe des Kantonsrats sei, in die Gemeindeautonomie einzugreifen. Dass Markus Bischoff (AL) sagte, die Gewalt bei den 80er-Jahre-Unruhen sei grösser gewesen, empörte die Ratsrechte. Hans-Peter Amrein (parteilos) forderte erfolglos, eine Entschuldigung.