Autohaus-CEO nach Zürich-Demo: «Gewalt erschreckend»
Am Samstagabend eskalierte in Zürich eine Demonstration gegen die Wohnungsnot. Hohe Sachschäden sind die Folge. Ein Unternehmer rechnet vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag kam es in Zürich im Rahmen einer Kundgebung zu zahlreichen Sachbeschädigungen.
- Eine Autogarage erleidet Schäden von über 100'000 Franken.
- Für die Bürgerlichen ist klar: Die linke Stadtregierung ist dafür verantwortlich.
In Zürich ging es am Samstagabend drunter und drüber: Eine Demonstration gegen die Wohnungsnot lief komplett aus dem Ruder. Wie Aufnahmen zeigen, wurden unter anderem Autos und Scheiben beschädigt. Vier Personen wurden laut der Polizei festgenommen.
Auch Michel Tschanz, CEO der Autogarage Franz AG, gehört zu den Geschädigten. Er beziffert die Höhe des Schadens gegenüber Nau.ch auf «leicht über 100'000 Franken». Darin eingerechnet sind unter anderem Scheiben und zwei Autos.
FDP-Politiker macht Stadtregierung verantwortlich
Der grösste Schaden sei aber, dass man bereits am Sonntag notfallmässig Mitarbeiter aufbieten musste. Immerhin: Die Versicherung übernimmt den Schaden, so der Unternehmer. Aber seine Prämie steigt dadurch.
Es sei ein Unverständnis da, weshalb es so ausarten müsse, sagt Tschanz. «Dass ein Auto kaputtgeht und Scheiben eingeschlagen werden, dafür braucht es ein grosses Gewaltpotenzial. Das ist erschreckend.»
Auch der Zürcher FDP-Politiker Stefan Brupbacher hat kein Verständnis für die Chaoten. Auf Twitter richtet er deutliche Worte an die Regierung, insbesondere an die Grünen-Stadträtin Karin Rykart: «Wo bleibt die linke Stadtregierung und Stadträtin Rykart im Kampf gegen Chaoten? Unerträglich!»
Auf Anfrage von Nau.ch betont Brupbacher, der Polizei sei kein Vorwurf zu machen. Er hält fest: «In der Verantwortung steht der mehrheitlich linke Stadtrat, der endlich klar und hart gegen Chaoten Stellung beziehen muss.»
Polizei: «Von sinnloser Gewalt überrascht»
Die Stadtpolizei Zürich selbst gibt gewisse Fehleinschätzungen zu. Kommunikationschefin Daniela Brunner sagt gegenüber Nau.ch: «Wir sind von der Intensität der sinnlosen Gewalt überrascht worden.»
Aufgrund der Erfahrungen aus der Vergangenheit sei man davon ausgegangen, dass die Demonstration friedlich verlaufen werde. Allerdings betont Brunner, in Zürich sei in den letzten Wochen sehr viel gelaufen. Als Beispiel nennt sie die Räumung des Koch-Areals unter der Woche.
Am Abend der Demo habe man auch bei einem Hockeyspiel Ausschreitungen verhindern müssen. Am Sonntag stand zudem das Zürcher Derby im Fussball auf dem Programm. Brunners Fazit: «Unsere Personalsituation ist angespannt und wir hatten zum Zeitpunkt der Demonstration nicht mehr Ressourcen zur Verfügung.»
Die Demo am Samstag war nicht bewilligt. Sie erfolgte nur wenige Tage nach der Räumung des Koch-Areals. Das Motto der Kundgebung lautete: «Das wird heiter – wir kochen weiter.»