Olma

Olma: Die Zürcher überlassen die Bratwurst lieber den Sankt Gallern

Zürich, der diesjährige Gastkanton an der Olma, will sich innovativ und offen präsentieren. Von der Olma-Bratwurst lässt Zürich trotzdem lieber die Finger. Nach St.Gallen reist unter anderem ein Zürcher Geschnetzeltes mit – in veganer Version. Denn die Olma-Bratwurst ist eine ernsthafte Sache.

«Familie Zürchers Garten» heisst das Motto des diesjährigen Gastkantons an der Olma. Im Zentrum des Zürcher Auftritts stehen verschiedene Garteninszenierungen, wie Regierungspräsident Mario Fehr (parteilos) am Dienstag in Zürich an einer gemeinsamen Medienkonferenz mit Olma-Verantwortlichen sagte.

Dabei sollen auch vegane Lebensmittel präsentiert werden, die im Kanton Zürich produziert werden. So wird den Olma-Besucherinnen und Besuchern etwa ein veganes Zürcher Geschnetzeltes aufgetischt.

Freuen Sie sich auf die Olma?

Von der Olma-Bratwurst lassen die Zürcher dann aber doch lieber die Finger. Sie präsentierten zwar den Medien eine vegane Variante der Kalbsbratwurst, mit nach St. Gallen kommt die jedoch nicht.

Denn die Olma-Bratwurst ist eine ernste Angelegenheit. «Bratwurst ist im Kanton St. Gallen Staatsmenü. Bei offiziellen Veranstaltungen mit dem Regierungsrat wird sie im Staatskeller serviert, in einem Papiersack mit Bürli», sagte Olma-Verwaltungsratspräsident Thomas Scheitlin. Bemerkungen zum St. Galler Reizthema «Senf» wollte er dabei keine machen.

Die St. Galler Bratwurst ist im Ostschweizer Kanton unbestritten heilig. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) widmete ihr wegen ihrer geschützten Herkunftsbezeichnung sogar ein achtseitiges «Pflichtenheft», in dem von Inhaltsstoffen über die Zubereitung bis hin zum Gewicht viele Details geregelt sind.

Vor der Medienkonferenz konnten die Anwesenden das Original und eine pflanzliche Variante aus Zürich probieren. Auf den ersten Blick kommt die vegane Wurst dem Original zwar recht nahe – wenn man von der kerzengeraden Form einmal absieht.

Im Geschmack, der Konsistenz und dem Farbton (leicht senfgelb statt weiss) kann der Herausforderer dann aber doch nicht ganz mithalten. Das BLW-Pflichtenheft würde einen gelblichen Farbton beim Fleischerzeugnis gar ungnädig als «Fehler» werten.

Die 80. Ausgabe der Olma unter dem Motto «Stadt trifft Land» beginnt am 12. Oktober und dauert bis am 22. Oktober. Zürich tritt dabei zum dritten Mal als Gastkanton auf. Der Kantonsrat hat für den Auftritt 1,9 Millionen Franken aus dem gemeinnützigen Fonds genehmigt.

Einer der Höhepunkte bildet der Tag des Gastkantons am Samstag, 14. Oktober. Rund 1400 Zürcherinnen und Zürcher, darunter zahlreiche Zünfter, werden am Umzug durch die St. Galler Innenstadt teilnehmen.

Kommentare

User #3096 (nicht angemeldet)

Welche Form soll es denn sonst haben? Eine Wurstform ist nicht nur Fleisch vorbehalten. Sie ist einfach und daher oft genutzt.

User #3096 (nicht angemeldet)

Doch kommen sie... Sie werden immer mehr gekauft. Einfach auf die Zahlen achten.

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