GC Amicitia Zürich nach Sieg gegen LC Brühl vor Titelgewinn
Wie GC Amicitia Zürich berichtet, gewann die Damenmannschaft am Mittwoch, 22. Mai 2024, auswärts gegen den Serienmeister LC Brühl mit 32:31.
«Träumen wir oder ist dies tatsächlich Wirklichkeit?!» fragten sich wohl alle GC-Fans am Mittwochabend, 22. Mai 2024, nach einer erneut packenden und engen Finalpartie mit dem besseren Ende für die Zürcherinnen gegen die Titelverteidigerinnen, den LC Brühl.
Was die Hoppers als klarer Underdog in diesem Playoff-Finale zeigten, begeisterte und reisste die Zuschauenden in der Halle und im Fernsehen mit.
Die Finalserie um den Titel im Schweizer Frauenhandball ist so spannend, dass sich SRF gestern kurzfristig entschieden hatte, dem dritten Playoff-Finalspiel den Vorrang vor dem Männer-Tennis (ATP Turnier in Genf) auf SRF2 zu geben.
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen auch in der dritten Finalpartie
Und das Spiel hielt, was es versprochen hatte. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Anfang bis Schluss.
Angeführt von einer abermals stark aufspielenden Schweizer Nationalspielerin Chantal Wick fand GC Amicitia Zürich gute Lösungen gegen die massive Defense der St.Gallerinnen.
Einen zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand steckte das Team weg, biss sich zurück in die Partie und ging mit einem Remis von 16:16 in die Kabine.
Chantal Wick traf kurz vor Schluss zum Ausgleich
In Halbzeit zwei zeigt sich weiterhin eine enge Partie, in der sich zwischenzeitlich kein Team mit mehr als zwei Toren absetzen kann.
Die Zeitstrafe gegen GC Spielerin Era Baumann, die mit einer 100-Prozent-Quote von der Sieben-Meter-Linie einmal mehr ihre Nervenstärke bewies, und die darauffolgende Unterzahl drei Minuten vor Schluss konnten die Brühlerinnen nicht nutzen.
Stattdessen erzielte Chantal Wick 25 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit mit ihrem wuchtigen «Signature»-Wurf, einem beidbeinigen Kernwurf, den Ausgleich.
Erni traf zum Siege vier Sekunden vor Ende
Auf der anderen Seite des Spielfeldes war GC-Torhüterin Seraina Kuratli zur Stelle und entschärfte den letzten Wurf der Brühlerinnen in der regulären Spielzeit.
Vor rund 1100 Zuschauern in der Kreuzbleiche St.Gallen ging es in die Verlängerung und in die Show der GC Rückraum Shooterin, Kim Erni.
Mit vier Toren alleine in der zehnminütigen zusätzliche Spielzeit, darunter der entscheidende Siegestreffer vier Sekunden vor Ende zum 32:31, führte sie das Team zu einer weiteren Sensation.
«Wir haben uns gegenseitig Energie gegeben»
Es war dann aufseiten der Zürcherinnen auch Kim Erni, die verdient als Best Player ausgezeichnet wurde.
Auf den Schlüssel zum Sieg angesprochen, sah die 18-jährige Leimbacherin und Spielerin der Concordia Handball-Akademie ihn in der gezeigten Teamleistung und Mentalität: «Wir haben als Team von Anfang bis Ende agiert, uns in der Abwehr gegenseitig ausgeholfen und uns gegenseitig Energie gegeben.»
Der Gameplan, füreinander einzuspringen und als Team zu arbeiten, sei damit aufgegangen. Und sie sagt klar: «Ich will mit dem Team Schweizer Meister werden. Wir hatten dies natürlich als Ziel, aber es schien so weit weg. Umso cooler, dass es nun wirklich möglich ist.»
«Diese Mädels sind einfach etwas Besonderes»
Dem dänischen Coach Kent Ballegaard fehlen die Worte nach dem Sieg: «Einfach wow! Diese Mädels sind einfach etwas Besonderes.
Stellt euch vor, wir haben am Samstag Matchball zu Hause in der Saalsporthalle! Matchball!»
Den Ursprung für den Sieg sieht auch er in der Teamleistung: «Die ganze Mannschaft muss heute hervorgehoben werden, aber auch das entscheidende Tor von Kim.
Jede Spielerin übernimmt Verantwortung und glaubt an unsere Sache. Ich bin wahnsinnig stolz!»
GC Amicitia Zürich kann den Meistertitel holen
Durch das 2:1 in der Best-of-Five-Serie haben die Frauen von GC Amicitia Zürich die historische Chance, am Samstag, 25. Mai 2024, in der Zürcher Saalsporthalle zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Schweizer Meistertitel zu holen.