Nach dem ehemaligen Raiffeisen Schweiz-Chef Pierin Vincenz gerät nun auch dessen Ehefrau Nadja Ceregato-Vincenz ins Visier der Justiz.
Gefängnis
Das Innere eines Gefängnisses. (Symbolbild) - Keystone

Nach dem ehemaligen Raiffeisen Schweiz-Chef Pierin Vincenz ist nun auch dessen Ehefrau Nadja Ceregato-Vincenz ins Visier der Justiz geraten. Die Zürcher Staatsanwaltschaft führt gegen die frühere Raiffeisen-Chefjuristin eine separate Strafuntersuchung, wie die Behörde am Mittwoch einen Bericht der «Handelszeitung» bestätigte.

Die Staatsanwaltschaft ermittle gegen Ceregato wegen Verletzung des Geschäftsgeheimnisses, erklärte Staatsanwaltschafts-Sprecher Erich Wenzinger auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.

Wie immer gelte in der jetzigen Phase des Verfahrens die Unschuldsvermutung. Weitere Angaben könne die Behörde wegen des laufenden Verfahrens nicht machen.

Ceregato leitete bei Raiffeisen Schweiz die Rechtsabteilung und wurde nach dem Rücktritt ihres Ehemanns 2015 zusätzlich Compliance-Chefin und Mitglied der Geschäftsleitung. Im Jahr 2017 trat sie von ihrer leitenden Position bei Raiffeisen zurück und trennte sich 2018 ganz von der Bankengruppe.

Aufarbeitung der Ära Vincenz

Laut dem Bericht der «Handelszeitung» steht die Untersuchung im Zusammenhang mit der bankinternen Aufarbeitung der Ära Vincenz. Im Jahr 2016 - also während Ceregato noch die Compliance-Abteilung leitete - habe die Bank auf Druck der Finanzmarktaufsicht Finma die private Beteiligung von Vincenz an der Raiffeisen-Tochter Investnet durch eine Wirtschaftskanzlei prüfen lassen.

Im Zuge der Ermittlung gegen Pierin Vincenz seien handschriftliche Notizen aufgetaucht. Diese liessen darauf deuten, dass der Ex-Raiffeisen-Chef Inhalte aus dem bankinternen Gutachten gekannt habe, schrieb die Handelszeitung.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 2015 zurückgetretenen Raiffeisen-Chef wegen dem Vorwurf der ungetreuen Geschäftsbesorgung. 2018 war Vincenz von der Zürcher Justiz aus diesem Grund für mehrere Monate in Untersuchungshaft gesetzt worden.

Während seiner Amtszeit hatte Raiffeisen Schweiz zahlreiche Beteiligungen aufgekauft, darunter an der KMU-Finanzierungsfirma Investnet. Die Justizbehörden verdächtigen Vincenz, sich bei solchen Transaktionen persönlich bereichert zu haben.

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