Kanton Zürich: Die schweren Gewaltdelikte steigen weiter an
Die Kriminalität im Kanton Zürich ist im Jahr 2023 angestiegen. Dabei kam es zu einer markanten Zunahme der Betrugs- und Vermögensdelikte.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Zürich kam es im Jahr 2023 zu einem Anstieg der Betrugs- und Vermögensdelikte.
- Auch die schweren Delikte haben kontinuierlich zugenommen.
- Wegen häuslicher Gewalt musste die Kantonspolizei rund 20-mal pro Tag ausrücken.
Die demografische Entwicklung und verschiedene gesellschaftliche Phänomene machen sich in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023 deutlich bemerkbar.
Der Migrationsdruck mit seinen Auswirkungen im Asylbereich und die 24-Stunden-Gesellschaft stellen die Polizei ebenso vor Herausforderungen wie der zunehmende Kriminaltourismus.
400 Verhaftung bei 240 gezielten Zugriffen
Die Zahl der Personen im Asylbereich ist in den letzten zwei Jahren stark gewachsen. Damit hat auch die Kriminalität dieser Bevölkerungsgruppe zugenommen.
Vor allem Eigentumsdelikte wie Laden- oder Taschendiebstahl, Diebstahl aus Fahrzeugen oder Einbruchsdelikte müssen dieser Tätergruppe zugerechnet werden.
Die Polizei hat auf die Entwicklung schnell reagiert: So konnten etwa im Rahmen einer auf dem ganzen Kantonsgebiet koordinierten Aktion bei insgesamt 240 gezielten Zugriffen rund 400 Verhaftungen vorgenommen und rund 50 mehrfach straffällige Personen identifiziert werden, die für über 300 Straftaten, grösstenteils Vermögensdelikte, verantwortlich waren.
Die schweren Gewaltdelikte haben zugenommen
Schwere Gewaltdelikte nehmen kontinuierlich zu: Schwere Körperverletzungen sind um 23 Prozent und versuchte Tötungen um 18 Prozent angestiegen. Ebenso kam es im letzten Jahr zu einem weiteren Anstieg der Straftaten mit Schneid- und Stichwaffen.
So stieg die Zahl der Messerangriffe von 79 auf 105. Ein Fünftel der ermittelten Täter waren ausländische Jugendliche; 2022 lag deren Anteil noch bei rund 10 Prozent.
Nulltoleranz gegenüber häuslicher Gewalt
Im Kontext von häuslicher Gewalt und familiären Differenzen mussten die Polizistinnen und Polizisten auch im vergangenen Jahr kantonsweit rund 20-mal pro Tag ausrücken und ordneten häufiger Schutzmassnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz an.
«Unsere Haltung gegenüber jeder Form von Gewalt gegen Frauen und Kinder ist unmissverständlich», so Regierungspräsident Mario Fehr: «Es gilt Nulltoleranz.» Diese Priorität der polizeilichen Arbeit bleibe denn auch hier unverändert hoch.