Stadt Zürich

Ökofutter soll Zürcher Taubenproblem entschärfen

Keystone-SDA Regional
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Zürich,

Der Zürcher Stadtrat soll das Taubenproblem mit Ökofutter, Gipseiern und Taubenhäusern in den Griff kriegen: Der Gemeinderat hat am Mittwochabend ein entsprechendes Postulat, das einen Strategiewechsel fordert, mit 82 zu 18 Stimmen überwiesen.

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Tauben auf einem Dach. - AFP/Archiv

Dem Thema Tauben werde meist keine grosse Beachtung geschenkt, hielt Selina Walgis (Grüne) fest. Doch das Thema sei relevanter, als viele glauben würden. In der Zürcher Innenstadt würden rund 6000 Tauben leben, auf dem gesamten Stadtgebiet sollen es 16'000 sein, hatte sie in ihrem mit Urs Helfenstein (SP) eingereichten Postulat geschrieben.

Diese vielen Tiere würden jährlich rund 80 Tonnen Kot hinterlassen. «Der Kot kann Fassaden angreifen und Schäden verursachen», sagte Walgis. Er könne gerade bei Kindern und kranken Menschen auch gesundheitliche Folgen zeigen.

Im Kampf gegen Tauben setzt die Stadt gemäss den Postulanten bislang einerseits auf den Wildhüter, der bei Problemen Tiere einfängt oder abschiesst und junge Tiere entfernt. Andererseits werden als präventive Massnahmen auch Elektrodrähte, Gitter und Netze propagiert.

SP und Grüne regen in ihrem Postulat deshalb einen neuen Ansatz an, «der besser ist für Tauben und auch für Menschen»: Die bisherigen Nester der Tauben sollen samt den Eiern zerstört werden; als Ersatz dafür sollen «komfortable Taubenhäuser» mit grossen Gipseiern aufgestellt werden. So könne der Bestand der Tauben reduziert werden.

Zudem sieht das Postulat eine Anpassung der Menüpläne vor: In den Taubenhäusern wird den Tieren demnach ein Essen bereitgestellt, das zu 80 Prozent aus Ökofutter besteht. Der Kot der Tauben sei dann weniger aggressiv, er könne in jeder Kehrichtverwertungsanlage verbrannt werden.

Der für das Thema Tauben zuständige Stadtrat Richard Wolff (AL) wies darauf hin, dass die Stadt dieses vorgeschlagene Modell geprüft habe. Es lasse sich aber aus Ressourcengründen nicht umsetzen. Es sei nicht das Personal vorhanden, um bei 16'000 Tauben die Eier aus den Nestern zu entnehmen und durch Gipseier zu ersetzen.

Dass sich die Tauben in Zürich derart stark vermehren, dass eine Überpopulation besteht, führte Wolff unter anderem auch auf das Verhalten der Bevölkerung zurück. «Viele halten Tauben für Haustiere, die gefüttert werden müssten.»

Im Kampf gegen die Tauben-Überpopulation wäre ein Fütterungsverbot am effektivsten, meinte Wolff weiter. Er verwies auf den Corona-Lockdown: Weil die Tauben auf den Plätzen nicht mehr von Passanten gefüttert wurden, hätten sie sich ihre Nahrung anderswo gesucht. Verhungert seien die Tauben deswegen nicht. «Es gab aber diese grossen Schwärme nicht mehr.»

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Kommentare

User #6277 (nicht angemeldet)

Stadt Bern & Innsbruck Tirol haben die Population nahezu halbiert.Taubenhort/Gipseier.In Innsbruck wird der Hort durch Rentner Universität betreut.

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