Stadt Zürich

Stadt Zürich befragte Mitarbeitende zu Menstruationsbeschwerden

Nau.ch Lokal
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Zürich,

Die Stadt Zürich hat Mitarbeiterinnen zu Menstruationsbeschwerden befragt. Trotz häufiger Beschwerden werden Homeoffice oder Krankmeldung meist nicht genutzt.

Schnee Limmatquai Zürich
Blick auf das verschneite Limmatquai in der Stadt Zürich. (Symbolbild) - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Stadt Zürich mitteilt, hat die Stadt im Mai und Juni 2024 eine Befragung zu Menstruationsbeschwerden am Arbeitsplatz durchgeführt.

Von den knapp 20'000 angeschriebenen Mitarbeiterinnen haben rund 10'000 Personen an der Befragung teilgenommen. Die Rücklaufquote von 49 Prozent ist überdurchschnittlich hoch und liefert eine repräsentative Datengrundlage.

Die Befragung wurde durch das Interdisziplinäre Zentrum für Geschlechterforschung IZFG der Universität Bern im Auftrag der Stadt Zürich durchgeführt.

Die Resultate zeigen, dass 63 Prozent der befragten Mitarbeiterinnen unter starken und regelmässigen Menstruationsbeschwerden leiden, wobei insbesondere jüngere Personen überdurchschnittlich oft betroffen sind. Bereits vorhandene Möglichkeiten der Stadt Zürich wie Krankmeldung, Homeoffice oder längere Pausen werden von 61 Prozent der Befragten bisher nicht in Anspruch genommen.

Tabuthema Menstruation

Die Befragung zeigt, dass Menstruationsbeschwerden oft tabuisiert werden. Zwei Drittel der Betroffenen berichten, dass sie andere Beschwerden wie zum Beispiel Kopfschmerzen als Grund für die Abwesenheit angeben.

86 Prozent der Betroffenen beziehungsweise 4159 Personen wünschen sich, dass am Arbeitsplatz offen über das Thema gesprochen werden kann. Die Bedürfnisse der Betroffenen sind vielschichtig: 2789 Mitarbeiterinnen würden eine Menstruationsdispens nutzen, 1824 sind unsicher und 706 lehnen eine Nutzung ab.

Die Zustimmung variiert nach Alter und beruflicher Funktion: Jüngere Personen sowie Lernende und Praktikantinnen stimmen einer Nutzung eher zu, ältere Mitarbeiterinnen verneinen eher.

Bestehende Möglichkeiten nutzen, neue Massnahmen erarbeiten

Die Stadt Zürich will die Position der betroffenen Mitarbeiterinnen stärken, die Führungspersonen in die Pflicht nehmen und in der Stadtverwaltung eine Kultur der offenen Kommunikation zum Thema etablieren. Ziel ist, dass die bestehenden Möglichkeiten, wie zum Beispiel Homeoffice, längere Pausen oder Krankmeldung besser genutzt werden.

«Menstruationsbeschwerden, von denen eine so grosse Zahl von Mitarbeiterinnen betroffen sind, dürfen kein Tabuthema bleiben. Mit der Befragung haben wir einen ersten Schritt gemacht. Nun gilt es, die Lage der Betroffenen zu verbessern und neue, ergänzende Massnahmen zu entwickeln», sagt Stadtrat Daniel Leupi, Vorsteher des Finanzdepartements.

Massnahmen im Dialog mit Betroffenen entwickeln

Eine Arbeitsgruppe wird diese ergänzenden Massnahmen im Dialog mit besonders betroffenen Personengruppen oder Personengruppen, welche die bestehenden Massnahmen aufgrund ihrer beruflichen Funktion weniger nutzen können, entwickeln.

Zudem wird die Stadt Zürich den öffentlichen Diskurs zum Thema fortführen und die Ergebnisse der Befragung interessierten Fachleuten und Organisationen zugänglich machen.

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