Stadt Zürich

Verein Klimastadt Zürich drängt auf mehr Klimaschutzmassnahmen

Der Verein Klimastadt Zürich fordert mehr Massnahmen der Stadt zur Reduktion indirekter Emissionen, um die Klimaziele bis 2040 und Netto-Null zu erreichen.

Verschneiter Mühlesteg im Zentrum der Stadt Zürich.
Verschneiter Mühlesteg im Zentrum der Stadt Zürich. - Nau.ch / Simone Imhof

Wie der Verein Klimastadt Zürich berichtet, hat der Zürcher Stadtrat am 2. Dezember seinen Netto-Null-Zwischenbericht 2024 und den aktualisierten Klimaschutzplan mit entsprechenden Massnahmen veröffentlicht. Während die auf Stadtgebiet anfallenden direkten Emissionen – 15 Prozent aller Emissionen – leicht abnahmen, stiegen die indirekten (85 Prozent) insbesondere durch die Zunahme der Flugreisen und die gesteigerte Bautätigkeit.

Um die von der Bevölkerung beschlossenen Ziele bis 2040 (netto-null bei direkten Emissionen auf Stadtgebiet; minus 30 Prozent bei indirekten «importieren» Emissionen) zu erreichen, sind seitens Stadtverwaltung, Wirtschaft und Bevölkerung grosse Herausforderungen zu bewältigen. Aus Sicht des Vereins Klimastadt Zürich ist Netto-Null nur zu erreichen, wenn die bisherige Massnahmenpalette ergänzt und weiterentwickelt wird.

Dazu Markus Keller, Geschäftsführer des Vereins Klimastadt Zürich: «Das gilt insbesondere bei der Reduktion von indirekten Emissionen, die mit 85 Prozent den grössten Teil der Treibhausgasemissionen der Stadt Zürich darstellen. Leider fehlt bei den städtischen Berechnungen der Einfluss des Finanzplatzes vollständig. Dies beschönigt die städtische Klimabilanz.»

Lücken im Zürcher Klimaschutzplan

Während die Stadt beim Bau und Betrieb ihrer Liegenschaften vorbildlich handelt, sind ihre Anstrengungen für die Etablierung der Kreislaufwirtschaft und den Bestandserhalt im privaten Bausektor ungenügend und zu langsam. Da ihr diesbezüglicher Handlungsspielraum begrenzt ist, müsste sie neben der Einflussnahme auf kantonaler und Bundesebene dringend ihre Sensibilisierungs- und Beratungstätigkeit ausbauen.

Ein wichtiger Anteil der indirekten Emissionen wird durch Flugreisen verursacht. Hier hofft die Stadt auf technische Lösungen. Treibhausgasfreundliche Kraftstoffe sind jedoch sehr energieaufwändig und kaum ausreichend verfügbar. Die Treibhauswirkung können diese zudem im besten Fall auf die Hälfte reduzieren. Mit ihrem Einsitz im Verwaltungsrat des Flughafens hätte die Stadt eine wirksame Einflussmöglichkeit, die sie nutzen müsste.

Bedauerlicherweise berücksichtigt die Stadt Zürich die enormen negativen Klimawirkungen des Finanzsektors in ihrem Klimaschutzplan nicht. Hier erwartet der Verein eine Nachbesserung des Klimaschutzplanes und eine direkte politische Einflussnahme bei den entsprechenden Instituten und auf Bundesebene.

Verein Klimastadt Zürich fordert mehr Engagement

Die Stadt prüft, ob sie mit den bereits ergriffenen Klimaschutzmassnahmen auf Kurs ist. Der Verein begrüsst das detaillierte Monitoring, das bei Bedarf ein Nachjustieren der Massnahmen ermöglichen soll. Das dürfte im Bereich des motorisierten Individualverkehrs notwendig werden. Zu diesem kritischen Bereich hat die Stadt dieses Jahr leider keine aktuellen Zahlen vorgelegt.

Der Verein Klimastadt Zürich wird die städtischen Massnahmen weiterhin kritisch und konstruktiv verfolgen. Wo sie das für sinnvoll erachten, werden sie sich dafür einsetzen, dass diese geschärft werden. Dazu gehört zum Beispiel die Pflicht für Private, auf Dächern und an Fassaden Photovoltaik zu installieren.

Vom Kanton Zürich und vom Bund erwartet der Verein, dass er die Stadt Zürich bei der Umsetzung ihres Klimaschutzziels aktiv unterstützt.

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Kommentare

User #6350 (nicht angemeldet)

Es ist widersinnig, Bäume, ja Wälder und ganze Naturlandschaften zu zerstören um „das Klima“ zu retten!

User #2168 (nicht angemeldet)

Die Abwanderung von KMU aus ZH nimmt noch mehr zu. Was ich früher in ZH in Spezialitätengeschäften in ZH besorgte, tue ich, seit ich das autofeindliche ZH cancle, in Konstanz.

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