Arthur Honegger: Ex Libris verteidigt sich nach Attacke von SRF-Mann
SRF-Moderator Arthur Honegger hatte Ex Libris wegen dem Verkauf von Büchern von «Corona-Leugnern» kritisiert. Nun kontert der Buchladen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex Libris verkauft in seinen Läden Bücher von «Corona-Leugnern».
- «10vor10»-Moderator Arthur Honegger kritisierte deshalb den Schweizer Konzern scharf.
- Dieser verteidigt sich und sagt: «Wir tragen zur Informations- & Meinungsfreiheit bei».
Arthur Honegger übte am Wochenende Kritik an Ex Libris und warf dem Buchladen Profitgier vor. Der Grund: Der Laden lege Bücher von «Corona-Leugnern» aus.
Zu einem Foto einer entsprechenden Bücher-Auswahl schrieb das SRF-Aushängeschild auf Twitter: «Wer sich fragt, woher die ganzen Corona-Leugner kommen, sollte nicht nur mit dem Finger aufs Web zeigen».
Dass solche Bücher geschrieben, gedruckt und verkauft werden, gehört zur Informationsfreiheit.
— Arthur Honegger (@honegger) September 5, 2020
Das Profitmotiv dabei ist klar. Es kann aber nicht über allem stehen: Es gibt eine Sorgfaltspflicht, Rand-Ansichten nicht als zentrale „Wahrheiten“ darzustellen.#BizResponsibility
Und weiter: «Mit Verschwörungstheorien wird Geld verdient. Und Bücher sind die Basis in diesem Business». Der «10vor10»-Moderator fügt an, dass solche Bücher geschrieben, gedruckt und verkauft würden, gehöre zur Informationsfreiheit
Doch er kritisiere das Profitmotiv des Buchhändlers. Dies könne nicht über allem stehen: «Es gibt eine Sorgfaltspflicht, Rand-Ansichten nicht als zentrale ‹Wahrheiten› darzustellen.»
Ex-Libris verteidigt sich
Mit seinem Tweet löste Arthur Honegger eine grössere Diskussion aus. Bis zum Sonntagabend gab es mehr als 320 Reaktionen auf den Post; 115 Mal wurde er geretweeted und 470 Mal geliked.
Auch Ex-Libris hat auf die Kritik reagiert – und sich verteidigt. Als Antwort unter den Tweet des «10vor10»-Moderator schrieb der Buchhändler: «Wir tragen zur Informations- & Meinungsfreiheit bei.»
Das Thema interessiere, bewege und spalte», so Ex-Libris, das würden die Reaktionen hier zeigen. «Novitäten gehen in die gleiche Richtung. Jeder entscheidet für sich, was er kauft», heisst es.
Arthur Honegger: «Info-Vielfalt ja, aber erklärt und geprüft»
Arthur Honegger greift die Antwort von Ex Libris am Sonntagnachmittag in einem weiteren Tweet auf. Er stellt klar, dass er «klar für die Informationsfreiheit» sei. Und es sei logisch, dass sich «Alles ist anders»-Bücher besser verkaufen würden, so der SRF-Mann.
Allerdings: «Kontext ist dabei das A und O. Die geballte Antithese ist kein Zeichen von Vielfalt, sondern eine Verzerrung der Realität. Und das kann gefährlich werden, gerade in der Pandemie», schreibt Honegger.
Er fügt an: Das gelte übrigens auch fürs Web und klassische Medien. «Info-Vielfalt ja, aber erklärt und geprüft.»