Bachelor-Paar trennte sich wegen Insta: Auch Normalos betroffen
Konflikte bis hin zur Trennung: Social Media kann in der Beziehung zum Zoff führen. Dahinter steckt meist eine Grundproblematik, erklärt eine Paarberaterin.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bachelor Dennis Marbacher und die Siegerin Venance sind kein Paar.
- Likes auf Instagram führten bei den beiden zu Meinungsverschiedenheiten.
- Eine Paarberaterin erklärt, welchen Einfluss soziale Plattformen auf Beziehungen haben.
Der Bachelor Dennis Marbacher (32) hat in Thailand seine letzte Rose und somit sein Herz verschenkt. Er verliebte sich in die 30-jährige Venance aus dem Wallis.
Doch kaum zurück im Alltag scheiterte die Romanze der beiden – aus mehreren Gründen. Einer davon? Social Media.
Er likt Bilder von Frauen – sie stört sich daran
Der Rosenkavalier und seine Auserwählte hatten, was Likes auf Instagram betrifft, unterschiedliche Ansichten. Dass Dennis Bilder von Frauen in Bikinis und Reizwäsche mit «Gefällt mir» markierte, störte Venance.
«Das hat bei mir Unsicherheiten hervorgerufen», gestand sie im Gespräch mit Nau.ch. Sie habe Dennis mitgeteilt, dass sie solche Sachen in einer Beziehung nicht mag. Für sie seien das «Red Flags».
Und Dennis? Der sah das Ganze etwas lockerer. Für ihn haben die Likes auf Instagram nichts zu bedeuten, beteuerte er.
Es seien ja Menschen, die er kenne. Auch wenn es mal eine Frau im Bikini sei, findet er das nicht weiter schlimm.
«Verunsicherungen und Eifersucht»
Mittlerweile sind die beiden getrennt. Welchen Einfluss die Insta-Likes letztlich hatten, wissen nur sie selbst.
Fakt ist jedoch: Social Media spielt in Beziehungen eine bedeutende Rolle – sowohl negativ als auch positiv. Das erklärt die Zürcher Psychotherapeutin Ramona Zenger jetzt gegenüber Nau.ch.
«Social Media kann zu Verunsicherungen und Eifersucht führen. Dabei sind vor allem Personen mit einem tiefen Selbstwert betroffen. Sie neigen dazu, sich verstärkt zu vergleichen und sich dann als unzureichend wahrzunehmen», so Zenger.
Wenn man dann auch noch sehe, dass dem Partner Bilder von anderen Frauen gefallen, so könne das zu Selbstzweifeln und Minderwertigkeitskomplexen führen.
Solche Konflikte könnten letztlich auch der Grund für eine Trennung sein. Insbesondere dann, wenn die Unsicherheiten in Bezug auf die Social-Media-Nutzung über einen langen Zeitraum bestehen.
«Die Grundproblematik liegt dabei aber meist tiefer», erklärt Zenger. «Oftmals in einem instabilen Selbstwert oder früherem Vertrauensmissbrauch.»
Enormer Druck wegen idealisierter Darstellungen
Doch nicht nur das: Social Media kann auch den Blick auf die eigene Beziehung verändern.
Die Paarberaterin erklärt: «Die idealisierten Darstellungen von Beziehungen auf sozialen Plattformen können für Paare zur Belastung werden und einen enormen Druck darstellen.»
Zudem biete Social Media viel mehr Einblicke in das Leben des Partners, die früher nicht möglich waren. «Wir sind mehr Vergleichen ausgesetzt, weil wir ständig beobachten können, mit wem unser Partner interagiert.»
Und genau diese Vergleiche können sich dann negativ auf den Selbstwert auswirken.
Paaren, die davon betroffen sind, rät Zenger zu einem offenen und ehrlichen Gespräch. Gemeinsame Regeln und Grenzen sollten vereinbart werden, um Missverständnisse zu vermeiden.
Wichtig sei dabei, dass sie Anliegen ohne Angst vor Ablehnung geführt werden können. «Dafür ist eine vertrauensvolle Beziehung Voraussetzung.»
«Beziehung im realen Leben stärken»
Ausserdem empfiehlt die Psychotherapeutin: «Die Beziehung im realen Leben mit bewusster gemeinsamer Zeit zu stärken. Dies fördert das gegenseitige Vertrauen und lässt die Likes auf Social Media möglicherweise auch als weniger wichtig erscheinen.»
Zenger bestätigt, dass soziale Plattformen zweifelsfrei gewisse Risiken für Beziehungen bergen. Es sei jedoch möglich, dass Paare das Vertrauen stärken, indem sie offen kommunizieren und klare Grenzen definieren.
Und sowieso: «Vertrauen bleibt nach wie vor ein Grundpfeiler einer stabilen Beziehung.»