Social-Media-CEO sieht Ende der Influencer kommen
Ein Social-Media-CEO sorgt mit einer Prognose für Wirbel: Er glaubt, das nächste Jahr könnte das Ende für viele Influencer bedeuten. Ist da etwas dran?
Das Wichtigste in Kürze
- Influencer verdienen mit Werbung und Eigenprodukten teilweise Millionen.
- Ab 2025 soll es deutlich schwieriger werden, so Geld zu machen, glaubt ein Experte.
- Er glaubt: Echte Kreativität sei wieder gefragt.
Sie lächeln top gestylt in die Kamera und zeigen die neueste Make-up-Palette oder filmen sich beim Gamen des aktuellsten Videospiel-Trends: Influencer haben den Werbemarkt mit dem Aufkommen von Social Media im Sturm erobert.
Denn genau damit machen sie Geld: Werbung. Hinzu kommt Merchandise: Produkte, zum Beispiel T-Shirts, mit dem Branding der Influencer.
Einige bringen so auch ganze Produktlinien auf den Markt – im deutschen Raum bekannt sind beispielsweise die Beauty-Artikel von Bilou. Dahinter steckt die deutsche Influencerin «Bibis Beauty Palace».
Influencer verdienen Millionen
Die ganz grossen Internet-Stars verdienen so Unsummen. Laut dem US-Magazin «Forbes» war US-Youtuber «Mr Beast» 2023 der bestbezahlte Influencer. Er machte in einem Jahr umgerechnet satte 71 Millionen Franken.
Doch jetzt droht der Geldhahn zugedreht zu werden – davon zumindest ist ein Social-Media-CEO überzeugt. Der Brite Jordan Schwarzenegger ist selbst Manager einer Youtube-Gruppe, der «Sidemen».
Auf der Wirtschaftsplattform Linkedin schreibt er: «2025 wird das Ende des Influencers sein.» Seine Prognose begründet er damit, dass Influencer-Produkte out seien und dass die Followerzahlen bedeutungslos würden. «Alles wird auf den Klickzahlen deiner letzten zehn Videos basieren.»
Zudem glaubt er, dass Youtube die einzige Plattform werde, die sich lohne. Ihr Entlohnungssystem sei das einzige, das funktioniere. Schlechte News also für Instagram- und Tiktok-Stars.
Viertens werde Kreativität immer wichtiger. «Alte Formate werden verschwinden und echte Kreativität wird sich durchsetzen.» Das Ende für Tiktok-Tanztrends?
Influencer müssen Leistung immer mehr beweisen
Der Zürcher Werbe-Experte Felix Murbach sieht es ähnlich wie der Social-Media-CEO: «Ab 2025 wird die Welt der Influencer anspruchsvoller und komplexer.»
Die sozialen Plattformen würden nämlich die Spielregeln ändern. Anbieter wie Instagram, Tiktok oder Youtube stellen ihre Algorithmen um.
Das bedeutet: «Was früher die Reichweite war, zählt jetzt Engagement und echte Interaktion.» Es reicht also tatsächlich nicht mehr, einfach Follower zu haben.
Zudem setzen die Plattformen zunehmend KI und datenbasierte Analysen ein. «Dadurch wird Influencern ein immer stärkerer Leistungsnachweis abverlangt.» Und das auch von den Unternehmen, die für geschaltete Werbung zahlen. «Sie schauen genauer hin.»
Schweizer Influencer haben «echten Vorteil»
Doch nicht nur Plattformen und Unternehmen haben höhere Erwartungen, auch die Zuschauerinnen und Zuschauer, sagt Murbach. «Sie erwarten heute Authentizität und nachhaltige Inhalte.»
Influencer müssen laut dem Werbe-Experten mehr denn je beweisen, dass sie echt sind. «Sie müssen ihren Worten auch Taten folgen lassen. Glaubwürdigkeit ist die neue Währung.»
Kurz: Influencer müssen ihre Strategie anpassen, um überleben zu können. «Nur noch ein Post für ein Gratisessen oder eine Übernachtung zu machen, wird nicht mehr ausreichen.» Laut Murbach müssen sich Youtuber, Insta-Stars und Co. zukünftig klar spezialisieren und Inhalte mit messbarem Mehrwert bieten.
«Auch Schweizer Influencer werden diese Veränderungen spüren.» Mit einem oft regionalen Publikum sei es besonders wichtig, echte Verbindungen und Interaktion zu pflegen. «Gerade kleinere Influencer können in einem globalen Markt ihre Nähe zur Community nutzen.»
Das sei ein «echter Vorteil», der ihnen helfen könnte, die Aufmerksamkeit und Treue ihrer Follower zu sichern.