Beatrice Egli: «Ich würde mich nicht als Feministin bezeichnen ...»

Schlagerstar Beatrice Egli will im Sommer hoch hinaus: Die Schwyzerin besteigt das Matterhorn. Mit Nau.ch sprach sie über Feminismus, Muskeln und Reality-TV.

Beatrice Egli
Schlagerstar Beatrice Egli. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Beatrice Egli steckt Mitten in den Vorbereitungen für ihren Matterhorn-Aufstieg.
  • Die Schlagersängerin trainiert für den 3'200-Meter-Aufstieg.
  • Mit Nau.ch spricht die Schwyzerin exklusiv über das Bergsteigen und ihr Leben seit Corona.

Nau.ch: Beatrice Egli, Sie bezwingen diesen Sommer das Matterhorn. Wie trainiert man für einen 3'200-Meter-Aufstieg?

Beatrice Egli: Die Vorbereitungen dauern schon ein Jahr. Ich laufe lange Strecken, baue mit einer Personaltrainerin bis zu dreimal pro Woche Muskeln auf und arbeite an meiner Kondition. Zudem habe ich ein Trainingscamp absolviert.

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Beatrice Egli beim Training. - Zvg

Die Armmuskeln sind wichtig, damit ich mich hochziehen kann. Die Beinmuskeln, damit ich es auf den Berg schaffe und wieder runter.

Nau.ch: Hilft das Tanz-Training von der Bühne?

Beatrice Egli: Vom Tanzen in hohen Schuhen habe ich ein gutes Gleichgewicht. Das hilft beim Bergsteigen super. An meiner Trittsicherheit musste ich noch arbeiten.

Und: Konzentration ist ganz wichtig. Ich schweifte in Gedanken manchmal ab.

Nau.ch: Wo hapert es noch etwas?

Beatrice Egli: Die Muskeln sind parat! Aber die Lunge braucht wegen der Höhe von über 3000 Metern noch intensives Training und vor allem Zeit. Im Juni und Juli trainiere ich darum fast nur in der Höhe oben.

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Beatrice Egli im Trainingscamp. - Instagram / @beatrice_egli_offiziell

Nau.ch: Bei der «100 % Women Peak Challenge» besteigen Frauen von Frühling bis Herbst alle 48 Viertausender der Schweiz. Auch Sie. Warum ist es wichtig, dass es nur Frauen sind?

Beatrice Egli: Das Thema Frauenrechte kommt immer wieder auf. Es gibt zum Beispiel immer noch nur ganz wenige Bergführerinnen. Wir können alle gemeinsam dran arbeiten, dass die Gleichberechtigung am Berg kommt. Es fängt aber damit an, dass wir Frauen uns gegenseitig unterstützen und stärken.

Beatrice egli
Beatrice Egli will das Matterhorn bezwingen. - Zvg

Nau.ch: Wird man als Frau in der Männerdomäne Bergsteigen belächelt?

Beatrice Egli: Nein, der Respekt ist sehr gross, da man ja eine von wenigen ist.

Nau.ch: Fühlen Sie sich als Feministin?

Beatrice Egli: Ich bin jemand, der als selbstständige und starke Frau dasteht. Ich nutze meine Öffentlichkeit, um andere Frauen zu bestärken, ihren eigenen Weg zu gehen.

Ich würde mich nicht als Feministin bezeichnen, aber wir haben immer noch viel Ungleichheit zwischen Frauen und Männer. Wie zum Beispiel in der Bezahlung, in der Besetzung von Führungspositionen in grossen Unternehmen oder auch im TV-Geschäft. Es gibt also noch viel zu tun.

Nau.ch: Spüren Sie am eigenen Leib, dass Frauen anders behandelt werden als Männer?

Beatrice Egli: Ich wuchs mit drei Brüdern auf und musste mich immer durchschlagen. Gleichzeitig sind alle Frauen in meiner Familie sehr selbstbewusst und sind ihren Weg gegangen. Klar merke ich, dass es immer noch Sachen gibt, die für mich normal sind und für andere nicht. Ich wollte immer dasselbe tun wie meine Brüder und konnte das auch.

Nau.ch: Spüren Sie solche Ungleichheiten auch im Berufsleben?

Beatrice Egli: Im Job wird man über Kinder und Kinderkriegen ausgefragt und man denkt sich: «Was hat das mit meiner Arbeit zu tun? Das fragt man einen Mann ja auch nicht.» Ich glaube es, fängt damit an, dass man einer Frau nicht Fragen stellt, die man selbst nicht hören möchte.

Nau.ch: Kürzlich haben Sie Ihren Geburi mit einem Bikini-Foto gefeiert. Hat das Training Ihr Selbstbewusstsein gesteigert?

Beatrice Egli: Ja, ich habe sehr viel Zeit genutzt, um an mir selbst zu arbeiten. Nicht nur Muskelaufbau, sondern auch an mir als Person – und das hilft bei der Ausstrahlung (lacht).

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Beatrice Egli planscht im Pool. - Instagram / @beatrice_egli_offiziell

Aber natürlich gibt es auch Tage, an denen ich mich nicht so schön finde. Ich habe immer mehrere Outfits dabei, obwohl ich nur eines brauche. Denn ich ziehe immer nur das an, worin ich mich gut fühle.

Nau.ch: Sie arbeiten gerade fleissig an Ihrem neuen Album, worauf können sich die Fans freuen?

Beatrice Egli: Die Musik ist beeinflusst von meinem Leben. Es wird ein sehr ehrliches Album mit vielen Überraschungen.

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Schlagersängerin Beatrice Egli. - Instagram / @beatrice_egli_offiziell

Nau.ch: Könnten Sie sich vorstellen, in einer Reality-Sendung à la Dschungelcamp mitzumachen?

Beatrice Egli: Nein, dort gibt es kein gutes Essen (lacht). Ich habe während Corona viel Neues ausprobiert, was ich neben der Bühne noch machen kann. Aber in den Dschungel bringt man mich nicht!

Nau.ch: Welchen beruflichen Herausforderungen wollen Sie sich noch stellen?

Beatrice Egli: Ich möchte schauspielerisch und in der Moderation noch mehr Erfahrungen sammeln. Ich habe die Ausbildung dazu gemacht, aber noch zu wenig Erfahrung gesammelt. Das ist etwas, was ich in Zukunft noch mehr machen will.

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