«Happy Day»-Architekt Andrin erleidet Burnout
Wegen einer Erschöpfungsdepression landet Andrin Schweizer («Happy Day») in einer Burnout-Klinik. Jetzt spricht der Architekt offen über seine harte Zeit.

Das Wichtigste in Kürze
- Architekt Andrin Schweizer baut bei «Happy Day» Wohnungen und Häuser um.
- Der Ostschweizer erleidet ein Burnout, musste sich eine Auszeit nehmen.
- Mit seiner offenen Art macht er jetzt anderen Mut.
Im TV macht er andere glücklich. Aber im Inneren von «Happy Day»-Architekt Andrin Schweizer (54) sah es selbst lange nicht gut aus.
Durch seine Arbeit beim Schweizer Fernsehen ist der Ostschweizer dem TV-Publikum ans Herz gewachsen. Ebenfalls wegen seiner früheren Beziehung mit TV-Star Kurt Aeschbacher (76), der ihm seine SRF-Karriere ermöglichte.

Der Umbauprofi aus dem SRF gilt eigentlich als Strahlemann. In der Sendung «Im Zug mit» vom Ostschweizer Fernsehen («TVO») spricht der Ostschweizer jetzt aber sehr offen über die Schattenseiten seines Lebens.
Zweites Burnout
Der Innenarchitekt erleidet nach dem SRF-Dreh zu «Schweizers Heimwerker:innen» eine Erschöpfungsdepression. Sein zweites Burnout nach 15 Jahren.

«Ich bin wahnsinnig erschöpft gewesen und hab keine Freude mehr an der Arbeit verspürt. Ich habe nur noch gearbeitet und geschlafen. Ich hatte keine Kraft mehr und habe teilweise bis zu 18 Stunden geschlafen», erklärt Schweizer nun.
In Klinik gelandet
Eine kurze Auszeit sei nicht nachhaltig gewesen. Der Innenarchitekt musste sich bei einem Therapeuten Hilfe holen. «Dieser hat mir mit Nachdruck empfohlen, eine Klinik zu besuchen. Das habe ich dann getan», sagt Schweizer.
Zum Glück. «Ich habe in der Klinik Angst gehabt vor Gruppentherapien. Die Gemeinschaft hat mir aber am meisten geholfen. Man habe sich gegenseitig getragen. Daraus sind Freundschaften entstanden.»

Von aussen betrachtet habe er ein tolles Leben mit Haus, Job und Partner, sagt Schweizer. «Trotzdem ist das Feuer innerlich komplett erlöscht. Das ist sehr schwierig gewesen.» Das sei bei ihm ein schleichender Prozess gewesen.
Burnout als neues Status-Symbol
Für ihn habe das Burnout ein Scheitern bedeutet.
In Gesprächen habe er dann gemerkt, dass ein Burnout nicht mehr das grosse Tabu-Thema in unserer Gesellschaft sei, sondern sogar etwas wie ein Status-Symbol geworden sei. Es bedeute, dass man ein Macher sei und Leistung gebracht habe. «Das können die Leute gut akzeptieren. Über eine Depression hingegen spricht man nicht gerne.»
«Wie eine Coming-Out-Situation»
Er fände es immer wichtig, offen und ehrlich zu kommunizieren. Das helfe ihm, aber auch Leuten, die in ähnlichen Situationen stecken.
Schweizer vergleicht diese Situation mit seiner Coming-Out-Situation. Auch da habe man etwas versteckt und sei dann offensiv damit umgegangen. Damit schaffe man Offenheit und offenbare halt auch seine Verletzlichkeit. Chapeau!