Heimweh gestehen: «Wir sind keine Landeier, aber …»

Anita Plozza
Anita Plozza

Zürich,

Sie 12 Jungs von Heimweh sind der erfolgreichste Männerchor der Schweiz. Der Jüngste der Gruppe erklärt, warum sie nur ein bisschen Landeier sind.

Heimweh francine jordi
Die Jungs von Heimweh mit Francine Jordi im Studio. - ZVG

Das Wichtigste in Kürze

  • Heimweh sind der erfolgreichste Männerchor der Schweiz.
  • Gerade hat der Chor sein viertes Album auf den Markt gebracht.

Nau.ch: Mit «Ärdeschön» ist bereits euer viertes Album da. Mit dem ersten Album «Heimweh» wart ihr 113 Wochen in den Schweizer Albumcharts. Ihr seid 12 Sänger, gibt da jeder seine Meinung dazu. Wieviel Mitspracherecht hat jeder?

Jens Stössel: Unsere Lieder schreibt heute noch unser Gründer, Georg Schlunegger. Die Art, wie sich die Musik anhört, hat sich sicher etwas verändert mit jedem einzelnen, der mitsingt. Und auch die Texte sind oft auf die Sänger zugeschnitten. Georg begleitet uns oft im Hintergrund während der Tour, wo wir bei einem Kaffee die verschiedenen Geschichten miteinander teilen. So ist mancher Text entstanden, welcher unser Gefühl oder unserer Erfahrung untermalt.

Nau.ch: Jeder von Euch geht noch einem Beruf nach - wohl nicht mehr lange. Könnten sich alle von Euch vorstellen, den Job hinzuschmeissen und nur noch auf der Bühne zu stehen?

Jens Stössel: Erfolg ist noch lange kein Grund, den Beruf aufzugeben. Meines Erachtens ist der Beruf neben dem Hobby der ideale Ausgleich – aber klar muss man das gut planen und braucht auch gute Leute im Hintergrund.

heimweh
Jens Stössel, rechts neben Francine Jordi, ist der Jüngste der Truppe. - ZVG

Nau.ch: Hand aufs Herz: Seid ihr «Landeier»?

Jens Stössel: Heimweh lebt aus den verschiedenen Regionen der Schweiz. Aus ländlicheren und städtischen Teilen unserer Heimat. Ich würde uns nicht als alle Landeier bezeichnen. Wir sind aber sicher alle Naturverbunden und gerne auf dem Land oder in den Bergen.

Nau.ch: Hört ihr privat auch mal Helene Fischer oder Hip Hop?

Jens Stössel: Ja, wir hören privat alles. Ich selbst mache vor keinem Gerne halt. Ich war als Jugendlicher ein grosser Fan von den Hip Hoppern von Brandhärd oder war letzthin am Metallica Konzert. Ob Jodelgesang, Rock, Pop oder Rap. Am Schluss ist es Musik, und je nach Laune darfs auch ein anderer Stil sein.

Nau.ch: Diese Tage beginnen die Oktoberfeste. Dirndl bei Frauen haben sich längst als sexy Outfit etabliert - sind auch Männertrachten sexy?

Jens Stössel: Ein Dirndl oder eine Schweizer Tracht ist sicher immer ein Blickfang. Ob das bei Männertracht auch so ist, kann ich nicht beurteilen. Wir sind heute in einer Welt, wo wir eine hohe Toleranz haben. Es hat Platz für jedes Outfit, dass mit Stolz getragen wird.

Nau.ch: Frauen - ausser als Duettpartnerinnen - in den Chor aufzunehmen war nie ein Thema?

Jens Stössel: Das hat sich einfach so ergeben. Wie es Heimweh also in Zukunft geben wird, lassen wir offen.

Nau.ch: Müsst ihr euch doofe Sprüche anhören, weil ihr in einem Männerchor singt? Wenn ja, welche und wie reagiert ihr darauf?

Jens Stössel: Nein, vielleicht etwas skeptische Fragen beantworten. Wenn man uns dann mal auf der Bühne gesehen hat, versteht jeder, was uns daran Spass macht und wie wir das leben. Jeder darf aber Kritik anbringen und die nehmen wir gerne entgegen und probieren, etwas daraus zu machen.

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