Bei SRF gilt ab sofort Selbstschmink-Pflicht, was einigen Moderatorinnen nicht ins Konzept passt. Michelle Bernhard von TeleBärn versteht den Aufstand nicht.
Michelle Bernhard SRF
Seit fünf Jahren präsentiert Michelle Bernhard die Nachrichten auf TeleBärn. Im Gegensatz zu den Moderatoren bei SRF muss seit jeher sich selbst schminken. - Screenshot TeleBärn

Das Wichtigste in Kürze

  • Zum Schutz aller verhängte SRF letzte Woche eine Selbst-Schmink-Pflicht.
  • Das führte intern zu einem Aufstand einiger Moderatorinnen.
  • TeleBärn-Frau Michelle Bernhard bezeichnet den Aufstand als «Luxusproblem».
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Um die soziale Distanz in Zeiten des Coronavirus zu wahren, müssen sich die SRF-Moderatoren seit letzter Woche selbst schminken. Die Profis aus der Maske geben höchstens noch Tipps, legen aber nicht mehr selbst Hand an.

Jennifer Bosshard muss sich für einen SRF-Auftritt selbst schminken. - Instagram/jenniferbosshard

Am Wochenende drang schliesslich aus dem Leutschenbach, dass sich mehrere SRF-Frauen über das Projekt Selbst-Schminken beschweren. Darunter auch News-Frontfrau Andrea Vetsch (44).

Eine kann über den Schminkaufstand bei SRF nur schmunzeln: TeleBärn-Moderatorin Michelle Bernhard (33). Seit fünf Jahren präsentiert die sympathische Bernerin die Nachrichten auf dem Lokalsender. Und Bernhard nimmt seit jeher den Schminkpinsel selbst in die Hand. Eine Profimaske kann sich der Regionalsender für die tägliche Newssendung nicht leisten.

Michelle Bernhard
Michelle Bernhard ist auch für Formate wie die Talksendung «Fokus» im Einsatz. Das Schminken liegt ihr im Blut. - Screenshot TeleBärn

Lokalsender ohne Profimaske wie bei SRF

Nau.ch weiss: Die Lokal-Moderatoren bekommen die Makeup- und Haarprodukte von einem lokalen Coiffeurgeschäft zur Verfügung gestellt. Vor ihrer ersten Moderation erklärt ihnen eine Expertin in einem Crashkurs das Nötigste.

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Michelle Bernhard findet das Selbstschminken «keine Hexerei». - Instagram/michellebernhard

Doch dies sei «keine Hexerei» für sie, wie Michelle Bernhard im Interview mit Nau.ch erklärt: «Ich komme gut zurecht, schliesslich schminke ich mich auch privat.» Ein Make-up-Malheur habe sie bei sich oder ihren Kollegen noch nie gesehen.

Sie betont: «Mir fehlt es an nichts. Klar wäre es schön, sich vor der Sendung kurz hinzusetzen und sich in der Maske erholen zu können. Doch das ist ein Luxus.».

Michelle Bernhard
Michelle Bernhard empfindet eine Profimaske als «Luxus». - Screenshot TeleBärn

Schminkaufstand bei SRF «respektlos»

Für den Schminkaufstand bei SRF zeigt sie deshalb auch kein Verständnis: «Das ist ein Luxusproblem – das ist respektlos! Andere kämpfen wegen des Coronavirus um ihr Leben oder um ihre Existenz.» Auch ein kleiner, neben Gebühren werbefinanzierter Sender wie TeleBärn bleibe von der Krise nicht unverschont.

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Wasiliki Goutziomitros in der Mittagsausgabe der «Tagesschau» am Dienstag (links) und aus der Profi-Maske (rechts). - Screenshots SRF

Einige SRF-Moderatorinnen argumentierten in einer internen E-Mail, Professionalität würde gerade in diesen Zeiten an oberster Stelle stehen. Dazu gehöre eben auch das Aussehen am Bildschirm.

Für die TeleBärn-Frau ein Affront!

«Wirken wir etwa weniger professionell, nur weil wir keine Visagisten haben?», ärgert sich Michelle Bernhard. Am Ende zählten schliesslich noch immer die Inhalte. «Und da können wir mithalten.»

TeleBärn
TeleBärn könne bei seinen Inhalten mithalten – auch ohne Profimaske, sagt Michelle Bernhard. - zvg

«Frau Vetsch braucht sich keine Sorgen zu machen»

Andrea Vetsch moderierte bereits vor anderthalb Wochen ihre letzte «10vor10»-Sendung. Ab April tritt sie in die Fusstapfen von Miss-«Tagesschau» Katja Stauber (57). Somit war Vetsch noch nie selbst geschminkt auf dem Sender zu sehen.

Michelle Bernhard meint aber zuversichtlich: «Frau Vetsch muss sich keine Sorgen machen.»

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Andrea Vetsch, hier von den Profis geschminkt. Sie war seit dem Selbst-Schmink-Befehl noch nicht im SRF zu sehen. - Screenshot SRF
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