Marco Fritsche: Mike Müller darf sich als schwul ausgeben!
Mike Müller gab sich in der Armee als schwul aus, um keinen Wehrdienst leisten zu müssen. Moderator Marco Fritsche findet das in Ordnung.
Das Wichtigste in Kürze
- Weil Mike Müller sich als schwul ausgab, um untauglich zu sein, wird er kritisiert.
- SVP-Politiker Christoph Mörgeli findet die Lüge «übel».
- Müller sei «stolz auf seinen Betrug», wettert er im Netz.
Weil er keinen Wehrdienst leisten wollte, gab sich Mike Müller (55) als schwul aus. Der Satiriker hat zehn Tage Dienst absolviert. «Dabei erkannte ich nach fünf Minuten mit unüblich grosser Klarheit, dass die Armee und ich nicht zusammenpassen.» Er habe «gelogen, was das Zeug hält», sagte Müller einst.
Für seinen «Betrug» wurde es von SVP-Politiker Christoph Mörgeli (59) scharf kritisiert.
«Mike Müller darf das!»
Jetzt kriegt Müller Rückendeckung – und das ausgerechnet von Schwulen. Moderator Marco Fritsche (43, «Bauer, ledig, sucht»), findet Müllers Lüge in Ordnung.
Auf Anfrage von Nau sagt Fritsche: «Mike Müller darf das!»
Der Appenzeller erklärt sich. «Bei diesem sich vor dem Militär drücken durch die Behauptung man sei schwul, liegt das Problem wohl bei der Institution Militär.»
Zu Zeiten von Mike Müllers Aushebung sei «schwul sein» sicher gesellschaftlich alles andere als akzeptiert gewesen. Müller sei darum «eher ein unkonventioneller Rebell, denn ein Drückeberger», stellt Fritsche klar.
«Er musste ja auch mit der automatischen Stigmatisierung seiner Behauptung leben.»
Fritsche weiter: «Das Problem bei der Institution Militär sehe ich dahingehend, dass mir keiner erklären kann, warum ein schwuler Mann nicht Militärdienst leisten kann. Bei mir hat’s auf jeden Fall problemlos geklappt.»
Sowohl seine Kameraden - egal ob heterosexuell oder schwul - als auch er selbst hätten den Militärdienst unbeschadet überstanden.
Übrigens: Mike Müller hat auch abseits des Militärs keine Berührungsängste mit Homosexuellen. Im Jahr 2009 küssten er und Marco Fritsche sich vor laufenden ProSieben-Kameras.
Fritsche: «Mit Zunge! Um seine Toleranzgrenze auszuloten. Er hat mit Bravour bestanden und sich trotzdem seine Heterosexualität bewahrt. Bravo Mike.»