Marco Rima: «Natürlich würde ich an eine Corona-Demonstration»
Der Komiker Marco Rima sorgt mit seinen Aussagen zur Corona-Politik für viel Wirbel. Im Interview steht er dem Talkmaster Roger Schawinski Rede und Antwort.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Zürcher Comedian Marco Rima sorgt für Schlagzeilen.
- Er äusserte sich in zwei Facebook-Videos negativ über die Corona-Politik.
- Nun nimmt ihn Talk-Urgestein Roger Schawinski in die Mangel.
Mit seinen Aussagen über die Corona-Massnahmen des Bundes sorgte der Zürcher Komiker Marco Rima (59) kürzlich für Wirbel. In einem Facebook-Post forderte er, man soll doch mit dem Testen aufhören.
Seine Worte lösten gemischte Reaktionen aus. Auf «Radio 1» stand er dem Talkmaster Roger Schawinski (75) nun Rede und Antwort.
Gleich zu Beginn des Gesprächs fühlt das Urgestein dem Gast auf den Zahn: «Warum hast du die Rolle als Corona-Kritiker gesucht?»
Rima: «Ich habe sie nicht gesucht. Ich konnte nicht schlafen und habe zwei Posts gemacht, es war alles spontan.» Er wisse halt nicht, was die Regierung noch vorhabe. Er habe dann aus eigener Lebenserfahrung über die Situation gesprochen.
«Was hat Lebenserfahrung mit Corona zu tun?»
Schon wird es dem Talkmaster zu bunt: «Was hat Lebenserfahrung mit Corona zu tun? Corona ist etwas Neues, bei dem die Experten auch vor dem Berg stehen. So etwas haben wir noch nie erlebt. Oder wann hast du etwas Ähnliches erlebt?»
Rima erzählt dann, dass seine elfjährige Tochter zwei Wochen lang eine heftige Grippe hatte. Sie konnte nicht atmen, musste in den Notfall und bekam Steroide. Der Corona-Test war negativ.
Sein Argument: «Von der normalen Grippe und von Grippe-Toten gibt es nicht diese Bilder und Zahlen in der Presse. Man macht den Leuten Angst!»
Laut ihm sind die Zahlen klar. Den meisten Leuten in der Schweiz gehe es gut. Und in einer Demokratie gehe es ja um die Mehrheit.
Roger Schawinski ist entsetzt: «Wenn die Mehrheit gut unterwegs ist, darf die Minderheit sterben?», fragt der 75-Jährige.
«Nein», stellt der Komiker klar, «aber man kann doch nicht aufgrund der Minderheiten die Mehrheit einsperren und stigmatisieren. Wie lange sollen wir denn noch so leben? Die USA haben eine höhere Geburtenrate als Sterberate. Wir werden nicht aussterben!»
Der Radiotalker redet sich in Rage. «Wenn es nicht in Richtung aussterben geht, kann man es sein lassen. Gahts no?»
«Natürlich würde ich an eine Demo gehen»
Ob sich der Komiker bewusst sei, dass er sich mit seinen Aussagen mit Verschwörungstheoretikern und Rechtsextremen in eine Reihe stellt.
Marco Rima: «Ich finde es spannend, dass man jemanden, der einfach nur denkt und seine Meinung kund tut so schubladisiert. Du versuchst, mich als Clown, als Idiot und Verschwörungstheoretiker darzustellen. Aber ich stelle einfach nur Fragen.»
Obwohl er sich nicht zum Lager der Verschwörungstheoretiker zählt, sagt er: «Natürlich würde ich an eine Demo gehen. Wenn ein paar Vollpfosten mit dabei sind, können die anderen nichts dafür. In Berlin marschierten hunderttausende Menschen mit und die meisten sind normal.»
Die Berliner Polizei gab als offizielle Zahl rund 30'000 Personen an, stellt Roger Schawinski daraufhin klar. Rima hält diese Zahlen für gefälscht. «Man hat Drohnen-Aufnahmen gesehen, auf denen es mehr waren als 30'000», erklärt er.
Tatsächlich machten in den sozialen Medien solche Bilder die Runde. Doch nicht alle stammen aus Berlin. Auch Bilder von der Zürcher Street Parade 2018 wurden geteilt.
Abschliessend stellt der 59-Jährige klar, dass er ausschliesslich positive Reaktionen auf seine persönliche Mail-Adresse bekommt. «Ich spreche vielen Menschen aus dem Herz.»