Drohte Nemo Minuten vor dem ESC-Final mit einem Boykott? Hinter den Kulissen des Song-Contests soll es gebrodelt haben. SRF dementiert dies.
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Nemo soll mit einem ESC-Boykott gedroht haben, schreiben norwegische Medien. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Eurovision Song Contest 2024 wurde von Skandalen überschattet.
  • Offenbar ging es auch hinter den Kulissen nicht ganz problemlos über die Bühne.
  • Der norwegische Act behauptet nun: Nemo und andere Kandidaten hätten mit Boykott gedroht.
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Der Eurovision Song Contest 2024 endete mit einer Sensation für die Schweiz. Nemo Mettler (24) aus Biel BE holte sich mit dem Song «The Code» den Sieg.

Im Vorfeld sorgte der ESC aber für einige Skandale. Es ging um Mobbing und Regelbrüche hinter den Kulissen. Stunden vor dem Finale wurde Niederlande-Star Joost Klein (26) disqualifiziert. Er soll eine Kamerafrau angegriffen haben.

Dann das: Nemo fehlte bei der Probe für die Flaggenparade. Laut norwegischen Medien habe die Schweiz und diverse andere Länder gedroht, nicht beim Finale aufzutreten. Auf Anfrage von Nau.ch erklärte SRF vor zwei Wochen, Nemo sei einfach emotional überfordert gewesen.

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Nemo holte den ESC in die Schweiz. Im Finale schmuggelte Nemo die Pride-Flagge der nicht binären Personen in den Saal.
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Nach dem Sieg stellt sich für viele Schweizer Supporter von Nemo die Frage, wie man Menschen genderneutral anspricht?
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Auf Instagram schreibt Nemo, dass die Bereitschaft, zu lernen, mehr bedeutet, als es von Anfang an richtig zu machen.
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Bekam die meisten Punkte beim ESC: Nemo aus der Schweiz.

Die norwegische Zeitung «VG» doppelt nun aber nach. Der norwegische Gitarrist Magnus Børmark, der mit seiner Band Gåte am ESC teilgenommen hatte, schildert seine Perspektive.

Offenbar wollten die Länder – darunter auch die Schweiz – den Eurovision Song Contest wegen der Teilnahme Israels boykottieren.

Wo soll der Eurovision Song Contest 2025 stattfinden?

Børmark: «Wir haben bis zur letzten Sekunde überlegt, ob wir uns zurückziehen sollen. Viele von uns haben darauf reagiert, dass man Israel die Möglichkeit gibt, den ESC als politisches Instrument zu nutzen.»

Beinahe-Eklat Minuten vor dem Eurovision-Final?

Er gibt an, dass er aufgrund einer Dringlichkeitssitzung mit der Europäischen Rundfunkunion, der ESC-Organisatorin, nicht an der Flaggenparade teilnehmen konnte. Auch Nemo war dieser ferngeblieben.

Erst 25 Minuten vor dem Finale hätten die Nationen eingewilligt, an diesem teilzunehmen.

SRF gab gegenüber Nau.ch zu, dass die Stimmung Backstage dieses Jahr intensiver war, als in früheren Jahren. Das habe primär damit zu tun, dass die Schweiz als Favoritin ins Rennen startete.

Aber: «Stressige Situation gehören bei einem Event dieser Grössenordnung dazu, das muss man aushalten können. Die Delegation kannte das aus vorherigen Jahren.»

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Eden Golan wurde beim Finale ausgebuht. - keystone

Gegenüber «Blick» stellt SRF klar: «Es stand nicht zur Debatte, dass sich die Schweizer Delegation vom ESC zurückziehen wollte.»

Nemo selbst sagte bei der Sieges-Pressekonferenz, dass die Teilnahme «sehr intensiv» und «nicht nur angenehm» gewesen sei. Es seien Dinge passiert, die den Eindruck erweckten, dass es beim ESC nicht «nur um Liebe und Einheit» geht. «Das macht mich wirklich traurig», so Nemo.

Bleibt zu hoffen, dass die grösste Musikshow Europas 2025 in der Schweiz ruhiger über die Bühne geht.

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