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Nemo gewinnt ESC: Erdogan spricht von «schändlichem Wettbewerb»

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Biel/Bienne,

Erdogan hetzt nach dem Sieg von Nemo gegen den Eurovision Song Contest. Es sei ein schändlicher Wettbewerb, so der türkische Präsident.

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Bei der Flaggenparade präsentierte Nemo die non-binäre Flagge. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Erdogan kritisiert den ESC und die «Geschlechtsneutralisierung».
  • Der türkische Präsident sieht die «traditionelle Familie» in der Gefahr.
  • Er bezeichnet den Musikwettbewerb als «schändlich».

Nemo (24) wird nach dem Sieg beim Eurovision Song Contest weltweit gefeiert. Denn mit dem Bieler Gesangstalent gewann auch erstmals eine non-binäre Person den weltgrössten Musikwettbewerb.

Für den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan (70) ist das aber nichts weiter als eine Bestätigung. Und zwar dafür, dass es richtig war, nicht mehr an dem Contest teilzunehmen.

Erdogan
Erdogan giftet nach dem Sieg von Nemo am ESC gegen die queere Community. - keystone

In einer Rede vom Montag im Kabinett hetzt der 70-Jährige heftig gegen den ESC und Nemo: «Wir verstehen jetzt besser, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben, indem wir die Türkei in den letzten 12 Jahren aus diesem schändlichen Wettbewerb herausgehalten haben.»

Nemo ist non-binär: Erdogan hetzt gegen Queere

Erdogan ist kein Unterstützer der LGBTQ-Community. Im Gegenteil: Der türkische Präsident macht immer mal wieder Stimmung gegen queere Menschen.

So wie auch jetzt. Er kritisiert den ESC scharf, weil dieser angeblich «Geschlechtsneutralisierung» und «soziale Korruption» fördern würde. Darüber berichtet die Nachrichtenagentur AP News.

Nemo
Nemo ist non-binär. Unter den Jubelschreien mischen sich deshalb auch gehässige Stimmen. - keystone

«Bei solchen Veranstaltungen ist es unmöglich geworden, einen normalen Menschen zu treffen», wettert Erdogan weiter. Und meint sogar: «Der ESC ist eine Bedrohung der traditionellen Familie.»

Hast du eine non-binäre Person in deinem Umfeld?

Die Aussagen tätigt der türkische Präsident, nachdem er bei der Kabinettssitzung über den signifikanten Geburtenrückgang in dem Land sprach. Der Eurovision Song Contest sei daher eine «Katastrophe».

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