Der Film «Reinas» von Regisseurin Klaudia Reynicke wird die Schweiz im Rennen um den Auslandsoscar in der Kategorie «bester internationaler Film» vertreten.
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Der Film «Reinas» von Regisseurin Klaudia Reynicke wird die Schweiz im Wettbewerb um den Auslandsoscar in der Kategorie «bester internationaler Film» repräsentieren. - Jae C. Hong/AP/dpa

«Reinas» von der Regisseurin Klaudia Reynicke zieht ins Rennen um den Auslandsoscar. Das Bundesamt für Kultur (BAK) hat am Mittwoch mitgeteilt, das Coming-of-Drama werde die Schweiz in der Kategorie «bester internationaler Film» vertreten.

Der Film der schweizerisch-peruanischen Filmemacherin Reynicke ist eine autobiografisch inspirierte Geschichte um eine Mutter, die mit ihren beiden Töchtern von Lima in die USA ziehen will. Grund dafür sind die Wirtschaftskrise, massive politische Unruhen und mangelnde Aussichten auf ein besseres Leben im Peru der 1990er Jahre. «Während der Vater versucht, die ihm verbleibende Zeit mit seinen Töchtern zu nutzen, wird die ehemalige Familie in ihren Absichten, Wünschen und Loyalitäten hinterfragt», so das BAK über den Film

«Reinas», Reyneckes dritter Spielfilm, sei «eine zarte und subtil erzählte Geschichte einer Schweizer Regisseurin, die bereits bewiesen hat, dass sie die Herzen eines weltweiten Publikums berühren kann», schrieb das BAK zur Begründung. «Reinas» ist denn auch der erste Schweizer Spielfilm, der am renommierten Sundance Filmfestival im internationalen Hauptwettbewerb lief. An der Berlinale wurde er für die Beste Regie in der Sektion «Generation» ausgezeichnet und am Filmfestival Locarno gewann er den Publikumspreis.

«Reinas» wird für den Auslandsoscar eingereicht

Das BAK wird den Spielfilm nun bei der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) in Hollywood in der Kategorie «bester internationaler Film» einreichen. Damit hat sich «Reinas» gegen das Regiedebüt «Le procès du chien» von Laetitia Dosch durchgesetzt.

Denn das BAK und die Promotionsagentur Swiss Films haben sich in diesem Jahr erstmals für ein zweistufiges Auswahlverfahren entschieden. Bereits im August haben sie beide Filme in die Vorauswahl genommen und sind damit dem Vorbild anderer Länder wie Frankreich, Dänemark oder Schweden gefolgt. Das soll die Oscar-Gewinnchancen erhöhen. Eine Rolle haben auch die Vorgaben aus Los Angeles gespielt.

Denn ein Vertrag mit einem US-Verleih, oder die ausgewiesene Aussicht darauf setzt die AMPAS voraus. Es zählt also nicht mehr nur die Stärke des Films, sondern auch die internationale Vernetzung und das Gesamtpaket, mit dem der Film in den USA und bei den AMPAS-Mitgliedern beworben werden kann.

Auf dem Weg zur Oscar-Shortlist

Bis zum Oscar in der Kategorie «bester internationaler Film» muss «Reinas» aber noch ein weiteres Wegstück gehen. Am 17. Dezember veröffentlicht die AMPAS ihre Shortlist mit 15 Filmen aus den verschiedenen Ländern.

Sollte «Reinas» darauf vertreten sein, ist der Spielfilm für einen Oscar nominierbar. Am 17. Januar 2025 folgt dann die Publikation der eigentlich nominierten Titel. Die Preisverleihung der 97. Academy Awards in Los Angeles ist für den 2. März 2025 vorgesehen.

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