Roger Schawinski nimmt «Magazin»-Chef in Schutz
Das Wichtigste in Kürze
- Anuschka Roshani wirft dem ehemaligen «Magazin»-Chef Finn Canonica Mobbing vor.
- Ein von Tamedia angeordneter Bericht soll Canonica aber entlasten.
- Dies behauptet Radio-1-Chef Roger Schawinski.
Schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen «Magazin»-Chef Finn Canonica. Die Journalistin Anuschka Roshani (56) wirft ihm im «Spiegel» massives Mobbing und Sexismus vor.
Tamedia hatte sich vor einigen Wochen zu den Vorwürfen von Anuschka Roshani gäussert. Man bedaure die Vorkommnisse und räumte Versäumnisse ein. Das Verlagshaus hat zudem eine Untersuchung durch eine Anwaltskanzlei in Auftrag gegeben.
Radio 1 hatte offenbar Einblicke in das nicht veröffentlichte Gutachten. Dieses würde ein ganz anderes Bild zeigen, als das, was Anuschka Roshani geschrieben hatte, behauptet Roger Schawinski (77).
Radio-1-Chef präsentierte am Mittwochnachmittag die wichtigsten Fakten aus dem Bericht. Die Schlussfolgerung laute demnach: «Zusammenfassend ergibt sich, dass auch die meisten Vorwürfe gegenüber Finn Canonica verneint werden mussten (...).»
«Bossing» – das heisst Mobbing vom Boss – gegenüber Anuschka Roshani habe nicht stattgefunden, heisst es. Dies, da es an «Zielgerichtetheit und Systematik über längere Zeit» fehle. Zudem hätten andere Redaktionsmitglieder nicht bestätigt, dass Canonica sich «bösartig» und «verächtlich» ihr gegenüber geäussert hat.
Zudem habe Roshani Privilegien genossen, die andere nicht hatten. Roger Schawinski zitiert aus dem Bericht: «Die Sonderbehandlung eines bezahlten Sabbaticals stellt eine Bevorzugung (...) dar und schliesst ein gleichzeitiges Bossing gegenüber Anuschka Roshani eigentlich aus.»
Hören Sie Radio 1?
Bericht bestätigt Diskriminierung
Doch auch Kritik gegenüber Finn Canonica steht im Bericht. Er habe sich oft «eher grob» und ein «bisschen krass» geäussert. Dies aber im Rahmen «einer grundsätzlichen Freundlichkeit und Zugewandtheit.»
Anuschka Roshani wirft ihrem Chef vor, ihre Texte mit Hakenkreuzen versehen zu haben. Das könne «entgegen Finn Canonicas Beteuerung nicht als verrutschter, schlechter Humor angesehen werden.» Sie müsse als «eine Diskriminierung aufgrund der Nationalität gesehen werden (...).»