Schweizer Star-Dirigent weist Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe zurück
Star-Dirigent Charles Dutoit hat alle Anschuldigungen zu sexuellen Übergriffen zurückgewiesen. Die Vorwürfe von vier Frauen entbehrten jeder Grundlage, teilte der 81-Jährige am Samstag mit. «Die Anschuldigungen haben mich genauso wie meine Freunde und Kollegen geschockt.» Er werde sich juristischen Rat suchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor einigen Tagen haben mehrere Frauen den Schweizer Star-Dirigenten Charles Dutoit sexuelle Übergriffe vorgeworfen.
- Anschliessend wurden mehrere internationale Auftritte von Dutoit abgesagt.
- Nun weist der 81-Jährige die Vorwürfe zurück und will sich juristisch wehren.
Nach Bekanntgabe der Vorwürfe waren mehrere internationale Auftritte des Schweizers abgesagt worden. Er soll Sängerinnen und eine klassische Musikerin in US-Städten zwischen 1985 und 2010 bedrängt haben, zum Beispiel in einem Ankleideraum und in einem Fahrstuhl.
Dutoit ist Chefdirigent am Royal Philharmonic Orchestra in London. Dort wurde er sofort von allen Konzertverpflichtungen entbunden. Die Vorwürfe müssten rasch geklärt werden, hiess es.
In den USA kündigten Orchester in Philadelphia, Boston und San Francisco die Zusammenarbeit auf. Von seinen in den nächsten Monaten in New York und Chicago geplanten Konzerten sei Dutoit zurückgetreten, teilten die New Yorker Philharmoniker und das Chicago Symphony Orchestra mit.
Als Dirigent feierte Dutoit weltweit grosse Erfolge, unter anderem in den Nationalorchestern von Mexiko und Göteborg. Der mehrsprachige Dirigent, der in vierter Ehe mit einer kanadischen Musikerin verheiratet ist, gilt als Kosmopolit und hat mehrere Wohnsitze.