US-Orchester distanzieren sich von Schweizer Dirigenten
Charles Dutoit, Chefdirigent des Royal Philharmonic Orchestra in London, wird von vier Frauen des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Viele grosse Orchester haben gemeinsame Auftritte mit dem Schweizer abgesagt.
Das Wichtigste in Kürze
- Vier Frauen beschuldigen den Schweizer Dirigenten Charles Dutoit des sexuellen Missbrauchs.
- Mehrere grosse amerikanische Orchester distanzieren sich von Charles Dutoit und haben gemeinsame Auftritte abgesagt.
Als künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Royal Philharmonic Orchestra in London ist Charles Dutoit der Herr der sanften Töne. Offenbar aber nicht Meister des guten Benehmens. Wegen seines Fehlverhaltens gegenüber Frauen, füllt der Name des Schweizers derzeit die amerikanischen Zeitungsblätter.
Konkret werfen dem
81-jährigen vier Frauen vor, sie zwischen den Jahren 1985 und 2010 sexuell
missbraucht zu haben. Dies machte die amerikanische Presseagentur «The
Associated Press» öffentlich.
Dem Bericht zufolge
habe Charles Dutoit die Musikerinnen körperlich bedrängt und geküsst. In einem
Fall soll er die Hand einer Frau in seine Hose gesteckt haben.
Gemeinsame Auftritte werden abgesagt
Nach verschiedenen
Medienberichten über sein Vergehen, distanzieren sich mehrerer grosse
amerikanische Orchester von Charles Dutoit. Laut der «New York Times» beendete
das Boston Symphony Orchestra «angesichts der äusserst
beunruhigenden Anschuldigungen» die langjährige Zusammenarbeit mit dem Schweizer
Dirigenten.
Weitere Orchester wie das New York Philharmonic, Chicago
Symphony, San Francisco Symphony oder das Philadelphia Orchestra haben gemeinsam
geplante Auftritte mit Charles Dutoit abgesagt.