«Sehr aussergewöhnlich»: Nemo in Luzern – Wirbel um Fotoverbot
Eurovision-Talent Nemo verbannt professionelle Fotografen vom Konzert in Luzern. Ein Medienschaffender trotzt dem Verbot.
Das Wichtigste in Kürze
- Gestern trat Nemo in Luzern auf. Das Musiktalent gewann für die Schweiz im Mai den ESC.
- Unerwartet wurden kurzfristig alle professionellen Bild- und Tonaufnahmen untersagt.
- Ein Fotograf weigerte sich jedoch, den Vorgaben nachzugehen.
Ein unerwartetes Medienverbot sorgte gestern beim Konzert von Nemo auf dem Europaplatz in Luzern für Verwunderung. Wenige Stunden vor Beginn der Veranstaltung teilte der Organisator «Luzern Live» mit, dass alle professionellen Bild- und Tonaufnahmen untersagt seien. Dies berichtet die «Luzerner Zeitung».
Dies traf bereits akkreditierte Fotografinnen und Fotografen, die kurzfristig ausgeladen wurden, hart. Jedoch sei dieser Entscheid nicht von «Luzern Live» ausgegangen, sondern vom Management von Nemo selbst.
Auch das Festival musste ohne Foto- und Videomaterial auskommen – eine Überraschung für die Veranstalter vor Ort.
In einer schriftlichen Mitteilung an Medienschaffende äusserte sich das Festival: «Wir bedauern, dass das Künstlermanagement keine professionellen Foto- und Videoaufnahmen für akkreditierte Medien und Onlineportale zuliess. Wir respektieren jedoch den Wunsch der auftretenden Künstler:innen.»
Fotografen von Anfang an unter strengen Auflagen
Selbst vor dem Verbot waren die Bedingungen für Medienschaffende strenger als gewöhnlich. Laut der «LZ» wurde für jedes Konzert des Festivals eine einzelne Akkreditierung gebraucht, was sonst nicht der Fall sei. Bei Nemo wurde gar der Platz abgesperrt und der Zugang kontrolliert.
Weiter schreibt die Zeitung, dass das Verbieten von Fotos allgemein bei einer solchen Veranstaltung «sehr aussergewöhnlich» sei. Begründet wurde es schlussendlich von Nemos Management mit einer veränderten Show, die aufgrund der kleineren Bühne in Luzern gezeigt wurde.
Ein Fotograf trotzt dem Verbot
Emanuel Ammon, ein erfahrener Fotograf, ignorierte das Verbot jedoch. Er argumentierte: «Ich ignorierte das bewusst. Wenn Nemo nach dem ESC-Sieg erstmals in Luzern auftritt, dann ist das Zeitgeschichte, die dokumentiert werden muss.» Ammon fotografierte aus der Menge heraus.
Trotz fehlender Fotos zeigte sich «Luzern Live» am Ende versöhnlich: Der Auftritt von Nemo sei ein Höhepunkt des diesjährigen Festivals gewesen: «Die Stimmung während des Konzertes war elektrisierend und bot unzählige magische Gänsehautmomente.»