SRF: Bundeshaus-Redaktionsleiter bricht Selbstschmink-Vorschrift
Das Wichtigste in Kürze
- SRF verhängte einen Selbstschmink-Befehl für seine Moderatoren.
- Nun zeigt sich Bundeshaus-Redaktionsleiter Christoph Nufer mit einer Visagistin.
- Herrscht bei SRF eine Ungleichbehandlung?
Gesundheit geht vor: Seit knapp einem Monat müssen sich die Moderatoren von SRF selbst schminken. Auf die Profimaske müssen sie bis auf Weiteres verzichten.
Nun aber sorgt Christoph Nufer (47) für Stirnrunzeln. Auf Twitter zeigt der Bundeshausverantwortliche von SRF vor wenigen Tagen, wie er sich von einer Visagistin schminken lässt. Für die Moderation der Bundesratspressekonferenz will sich der Journalist nicht selbst pudern. Die Visagistin schützt sich mit einem Mundnasenschutz; bei Nufer fehlt von einer Maske jede Spur.
Schreit ganz danach, als gelten im Medienzentrum des Bundeshauses andere Regeln als im Leutschenbach.
Macht SRF bei Nufer Ausnahme?
SRF-Sprecher Stefan Wyss wiegelt gegenüber «Blick» ab: «Die Moderatorinnen und Moderatoren müssen sich selbst schminken. Im Produktionszentrum des Bundeshauses gelten grundsätzlich die gleichen Regeln.» Lediglich «in Ausnahmefällen» komme eine Profimaske zum Einsatz – unter Einhaltung der Hygienevorschriften.
Den Fall Christoph Nufer wollte SRF nicht weiter kommentieren.
Seine Kollegen in Zürich dürften über die Sonderbehandlung alles andere als erfreut sein. Mehrere Newsmoderatorinnen übten nämlich zunächst einen Aufstand gegen den Selbstschminkbefehl. Allen voran «Tagesschau»-Frau Andrea Vetsch (44).
Die Angst war gross, das Projekt Selbst-Schminken würde nicht funktionieren. Sie fürchteten sich zudem vor negativer Berichterstattung sowie um einen Verlust ihrer Professionalität.