SRF: Format geopfert? Das sagt Jennifer Bosshard zum «G&G»-Aus
SRF setzt das Gesellschaftsmagazin «Gesichter und Geschichten» ab. Jennifer Bosshard fragt sich, ob das Format für den Abstimmungskampf geopfert wurde.
![Jennifer Bosshard SRF](https://c.nau.ch/i/nKOxxy/900/jennifer-bosshard-srf.jpg)
Das Wichtigste in Kürze
- Jennifer Bosshard, Aushängeschild von G&G, äussert sich zum Sende-Aus.
- Sie fragt sich, ob das Format für den Abstimmungskampf geopfert wurde.
- Ob die Moderatorin Lust hat, bei SRF weiterzumachen, weiss sie nicht.
Nach 20 Jahren ist Schluss: SRF verabschiedet sich vom Gesellschaftsmagazin «Gesichter und Geschichten». Im Sommer wird die Sendung zum letzten Mal ausgestrahlt.
Hintergrund dieser Entscheidung ist die angespannte finanzielle Situation am Leutschenbach. Mit dem Ende von «G&G» sollen jährlich gut zwei Millionen eingespart werden.
«Dieser Schritt ist der Geschäftsleitung von SRF nicht leichtgefallen», betonte SRF-Direktorin Nathalie Wappler. «Das Team von ‹G&G› hat in den letzten 20 Jahren mit viel Herzblut Menschen und ihre Geschichten in den Fokus gerückt.»
![Jennifer Bosshard](https://c.nau.ch/i/ynVKKR/900/jennifer-bosshard.jpg)
Wie es für das Moderationsteam des Gesellschaftsmagazins weitergeht, ist nicht klar. «Ich habe wirklich keine Ahnung. Es ist ein ungewohntes Gefühl, ich habe sonst meistens einen Plan», sagt Jennifer Bosshard (31) jetzt im Interview mit dem «Tagesanzeiger».
Ihr falle sicher etwas ein. Aber: «Zum jetzigen Zeitpunkt weiss ich einfach: Im Sommer bin ich arbeitslos.»
«Wer bei G&G arbeitet, fühlt sich nie ganz sicher»
Die Nachricht über das Ende von «G&G» habe ihr das Herz gebrochen. «Wir haben den ganzen Tag als Team zusammen verbracht. Es sind viele Tränen geflossen», schildert die Moderatorin.
Auf die Frage der Zeitung, ob sie damit gerechnet hatte, dass das Format abgesetzt wird, sagt sie: «Wer bei ‹G&G› arbeitet, fühlt sich nie ganz sicher.»
![Jennifer Bosshard](https://c.nau.ch/i/xM3R4o/900/jennifer-bosshard.jpg)
Ein Quotenentscheid sei es ihrer Meinung nach nicht, so Bosshard. «Es muss ein Sparentscheid sein.»
Sie frage sich aber schon, ob die Sendung für den Abstimmungskampf geopfert wurde. «Um den SRG-Kritikern vor der Halbierungsinitiative zu zeigen: ‹Schaut, wir haben jetzt diese polarisierende Cüplisendung gestrichen›.»
Zukunft bei SRF? Das sagt Jennifer Bosshard
Ob sie Lust hat, bei SRF weiterzumachen, weiss Jennifer Bosshard noch nicht. Das sei schwer zu sagen, meint die Produzentin.
Auf Anfrage von Nau.ch betonte der Sender, dass man selbstverständlich mit allen betroffenen Mitarbeitenden Gespräche führen wird. Der Stellenabbau werde bis Ende April 2025 im Detail ausgearbeitet.
Trotz der Absetzung des Magazins setzt der Sender auf seinen digitalen Kanälen und in anderen Sendungen weiterhin auf die Berichterstattung von gesellschaftlichen Themen. Dazu werde im Newsroom eine Fachgruppe aufgebaut, die zu einem Teil aus dem heutigen «G&G»-Team bestehen wird.
Wussten Moderatoren von Absetzung?
Jennifer Bosshard meldete sich auch auf Instagram bereits zum Ende des beliebten People-Formats. Nach Bekanntgabe der Absetzung reagierte sie gemeinsam mit Kollege Michel Birri (37) mit einem komödiantischen Clip auf den Entscheid des Senders.
«Der Glamour hat das Gebäude verlassen. Keine Magie, kein Funkeln mehr», heisst es darin theatralisch.
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Brisant: Die Absetzung von G&G wurde erst am Mittwoch bekannt. Bosshard und Birri nahmen das Video jedoch schon Tage davor auf.
Wussten sie etwa vor der offiziellen Bekanntgabe Bescheid über das Sende-Aus? «Vielleicht in leiser Vorahnung», so Jennifer Bosshard gegenüber Nau.ch.
Die Veröffentlichung des Clips sei am Mittwoch dann spontan erfolgt. Sie haben sich gedacht: «Jetzt passt es. Raus damit.»