SRF gibt über eine Million Franken für Social-Media-Werbung aus
SRF hat 2023 1,3 Millionen Franken für Werbung auf Plattformen wie Instagram und Youtube ausgegeben. Das Budget 2024 wird ähnlich hoch ausfallen.
Das Wichtigste in Kürze
- SRF wirbt auf Social Media für seine Produktionen.
- Mehr als eine Million Franken gab der gebührenfinanzierte Sender 2023 für die Werbung aus.
- Damit will SRF vor allem die Jungen erreichen.
Über Social Media lassen sich neue Zuschauerinnen und Zuschauer gewinnen. Das weiss auch SRF. Das Schweizer Fernsehen hat im vergangenen Jahr 1,3 Millionen Franken für Werbungen auf Youtube, Instagram, Tiktok und Co. ausgegeben.
Und: Wie der gebührenfinanzierte Sender auf Anfrage des «Tages Anzeiger» mitteilt, bewege sich das Werbebudget für 2024 in einer ähnlichen Grössenordnung.
Der Grossteil der 1,3 Millionen Franken ging an Youtubes Mutterkonzern Google (0,78 Millionen Franken) sowie an Meta (Facebook und Instagram). An Meta gingen 0,47 Millionen Franken. Für Werbung auf der Plattform Tiktok hat SRF nur 80'000 Franken ausgegeben.
Von X (ehemals Twitter) hat sich SRF Mitte Mai fast gänzlich zurückgezogen. Man erreiche dort sein Publikum kaum mehr, lautete die Erklärung.
Auf Youtube-Werbungen und andere «externe Massnahmen» setze SRF, wenn die «anvisierten Zielgruppen» über die eigenen Kanäle nicht erreicht werden könnten. Damit sind wahrscheinliche die Jungen gemeint, die sich laut Studien meist über Social Media informieren.
SRF verfolge «zurückhaltende Strategie»
Bei den Kampagnen auf den Plattformen verfolge man «bewusst eine zurückhaltende Strategie», so SRF. Der Budgetrahmen bewege sich «vom tiefen fünfstelligen bis in den tiefen sechsstelligen Bereich».
Beworben hat SRF 2023 unter anderem die Serien «Tschugger» und «Davos 1917». Zudem gab es Kampagnen für Radio SRF Virus, die Angebote von SRF Kids, Podcasts und die News-App.
Wie viel neues Publikum man mit dem Geld erreicht hat, will SRF nicht sagen: Die Ziele der Kampagnen seien unterschiedlich.
Es gebe «Awarenesskampagnen», die den Namen eines Formats bekannt machen sollten – und die auf Reichweite ausgerichtet sind. Dann gäbe es «Performancekampagnen», die dazu führen sollten, dass «Zielpersonen auf das Werbemittel klicken». SRF bezeichnet Vergleiche zwischen den Budgets der Kampagnen daher als «nicht zielführend».
SRF macht auch Werbung im Ausland
Zusätzlich zu Werbung auf den Social-Media-Plattformen bewirbt SRF seit April 2024 seine Formate in ausländischen Podcasts. So wird im Podcast «Drinnies» aus Deutschland der SRF-Podcast «Input» beworben.
Für die Werbungen in den ausländischen Podcasts habe man jeweils «einen Betrag im tiefen fünfstelligen Bereich investiert», so SRF. Genaue Zahlen will der Sender nicht mitteilen. Auch wie viele Hörerinnen und Hörer dazu gewonnen wurden, will SRF nicht sagen.
Die Werbe-Kampagnen auf ausländischen Podcasts laufen noch bis Juni.