SRF: Mitarbeiter-Aufstand wegen neuem «G&G»-Studio
Das Peoplemagazin «G&G» sollte ab 20. März aus einem neuen Studio gesendet werden. Die Proben verliefen aber schlecht, die Mitarbeiter von SRF sträuben sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Aufstand im Leutschenbach: SRF-Mitarbeiter wehren sich gegen die neuen Studios.
- Das Peoplemagazin «G&G» wird vorerst noch aus dem alten Studio gesendet.
Das SRF-Peoplemagazin «Gesichter & Geschichten» («G&G») sollte seit 20. März aus einem neuen Studio gesendet werden. Doch die Mitarbeiter sind ganz und gar nicht zufrieden damit.
Seit vergangenem November werden die Hauptausgabe der «Tagesschau» und die Sendung «10 vor 10» aus den neuen Studios ausgestrahlt. Brisant: Wegen technischer Probleme verzögerte sich der Umzug um drei Jahre. Die Reparaturarbeiten kosteten mehrere Millionen Franken.
Nun sollte auch «G&G» aus dem neuen Studio gesendet werden, zuvor wurde die People-Sendung aus dem Studio 11 gesendet. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, sträuben sich die SRF-Mitarbeiter aber dagegen. Im Leutschenbach spriche man gar von einem «Aufstand». Man würde sich gegen die Geschäftsleitung auflehnen – und das mit Erfolg.
Probeaufnahmen verliefen miserabel
Die Probeaufnahmen von «G&G» im neuen Studio seien miserabel verlaufen, erzählen Mitarbeiter von SRF. Jemand spricht von einem «optischen Totschlag». Die rote Farbe des Studio würde zwar in News-Sendungen gut passen, fürs People-Magazin aber ganz und gar nicht.
«G&G»-Redaktionsleiterin Paola Biason habe die Verantwortlichen daran erinnert, dass die Sendung erst vor rund zwei Jahren ihr Erscheinungsbild geändert habe.
SRF-Mitarbeiter zur Zeitung: «Endlich traut sich jemand, unüberlegte Entscheide unserer Geschäftsleitung nicht einfach hinzunehmen.» Eine Redakteurin meint, der Mut von Paola Biason sei erfreulich in einem Betrieb, in dem sich ein Duckmäusertum ausbreite.
SRF: «Benötigen mehr Zeit»
Der technischen Abteilung von SRF soll dieser Aufstand aber ein Dorn im Auge sein. Dass das Studio 11 weiter genutzt wird, verursacht weitere Mehrkosten. Denn eigentlich sollten an diesem Ort Mitarbeiter ausgebildet werden.
SRF erklärt die Studio-Panne gegenüber der Zeitung so: «Im Probebetrieb haben wir festgestellt, dass die Anforderungen betreffend Gestaltung, Farbgebung und Licht grössere Anpassungen notwendig machen (...) für die Sendungsmigration wird mehr Zeit benötigt.»
SRF hat den Plan, «G&G» zu verlegen, also noch nicht aufgegeben.