SRF-Moderator Arthur Honegger über Selbstinszenierung und Selfies
Er ist «10vor10»-Aushängeschild. Doch gewissen zeigt Arthur Honegger etwas zuviel Gesicht. Jetzt kontert der SRF-Moderator.
Das Wichtigste in Kürze
- «10vor10»-Moderator Arthur Honegger wird kritisiert, sich zu sehr zu inszenieren.
- Unter anderen CVP-Chef Gerhard Pfister wirft ihm «journalistische Egozentrik» vor.
- Jetzt kontert der SRF-Moderator und erklärt, warum er öfters im Zentrum steht.
Als eines der bekanntesten Gesichter des Schweizer Fernsehens muss sich «10vor10»-Moderator Arthur Honegger (40) einiger Kritik stellen. So hat seine jüngste Serie «Expedition Glück» eine Diskussion um die Selbstinszenierung entfacht.
Mag diese journalistische Egozentrik nicht. Bezahlen tu ich den Lohn von Honegger dennoch mit der Zwangsgebühr. Gehört zur Pressefreiheit. Kein Problem. Erlaube mir einfach selbst die Freiheit, solche Beiträge überflüssig zu finden. Honeggers Empfindlichkeit sagt auch was aus.
— Gerhard Pfister 🤍💙💛 (@gerhardpfister) August 5, 2019
Beispielsweise CVP-Chef Gerhard Pfister wirft dem SRF-Moderator «journalistische Egozentrik» vor. Auch SVP-Nationalrat Claudio Zanetti lässt kein gutes Haar an Arthur Honegger.
Wenn alle bei @SRF finden, dass @N_Cimmino recht hat, wird es eng für @honegger und @SandroBrotz. https://t.co/X1kyWnw78F
— Claudio Zanetti (@zac1967) August 9, 2019
Ausgerechnet die SRF-Journalistin Nicoletta Cimmino («Echo der Zeit») hatte sich im Magazin «Edito» über die «Selfitis» der Journalisten beschwert. «Der Moderator einer Newssendung filmt sich selber in den Gängen des Fernsehstudios», schreibt sie.
Zu diesen gehört eben auch Arthur Honegger. Doch von Egozentrik will der Moderator nichts wissen.
Arthur Honegger mit dem persönlichen Touch
Das SRF-Aushängeschild sagt zu Nau, es gehe punkto Selbstinszenierung um eine entscheidende Frage. Und zwar, «wie man modernes Fernsehen für ein Publikum macht, das längstens auch auf Youtube und Netflix zuhause ist. Hierbei muss man von anderen lernen und Formate entwickeln, die zeitgemäss sind.»
In seiner gerade ausgestrahlten Serie «Expedition Glück» steht Arthur Honegger regelmässig im Zentrum, ausgerüstet mit Rucksack und Kamera. Ähnlich wie schon jüngst in der DOK-Serie «Mein unbekanntes Amerika».
Der Moderator erklärt: «Bei uns geht es um das Glück, welches total individuell und schwer fassbar ist. Für mich stand deshalb fest: Man muss die Suche nach dem Glück mit einem persönlichen Touch erzählen.» Genauer: Was mit Honegger als Macher passiere, während er in diesen Ländern unterwegs war.
«Nicht angebracht ist es meiner Meinung nach bei reiner News-Berichterstattung, wenn es darum geht, nur die Facts zu vermitteln.» Auch sei die Glücks-Suche von Beginn weg auf den Social Media Kanälen begleitet worden, welche sehr personenorientiert funktionieren würden.
Selfitis? No way.
Eine Selfitis, über welche sich seine SRF-Kollegin nervt, lässt er sich nicht anhängen. «Ich mache ja so gut wie nie Selfies, fühle mich daher nicht angesprochen. Aber ich arbeite in einem Medium, das stark mit Bildern und Personen arbeitet.»
Auf den Vorwurf der Egozentrik sagt Honegger: «Ich würde mich nicht so beschreiben. Aber das müssen andere beurteilen. Politiker-Meinungen sind dabei nicht meine Referenz.» Sondern das Publikum, «dessen Feedback mir sehr wichtig ist, und gerade bei dieser Serie gab es davon erfreulich viel.»