SRF: Samuel Emch hatte in China Überwachungssensor an Tür
Samuel Emch berichtet für SRF aus Shanghai, China. Der Korrespondent erzählt vom Covid-Chaos in der Millionen-Metropole.
Das Wichtigste in Kürze
- Diese Woche hat China die Null-Covid-Politik gelockert.
- SRF-Korrespondent Samuel Emch lebt und arbeitet in Shanghai.
- Gegenüber Nau.ch berichtet er von teils absurden Situationen.
Wandel in China: Nach heftigen Protesten gegen die Null-Covid-Politik lockert die Regierung die Massnahmen.
Drei Jahre lang hielt China an der strikten Corona-Politik fest. Darunter litt nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Wirtschaft.
Ende November kam es insbesondere in den Städten zu Demonstrationen gegen die Massnahmen. Es seien die grössten Aufmärsche seit den Demokratie-Protesten 1989.
Samuel Emch ist China- und Ostasienkorrespondent von Radio SRF. Er lebt und arbeitet derzeit in der südchinesischen Stadt Shanghai. Auch in der 26-Millionen-Metropole würden die Massnahmen gelockert, so Emch gegenüber Nau.ch. «Unsere Isolationsmassnahmen wurden per diesen Montag aufgehoben. Wir können uns wieder frei bewegen.»
Emch: «Alles in allem eine signifikante Veränderung. Das Leben wird in vieler Hinsicht einfacher.» Ganz weg sind die Massnahmen aber noch nicht. «Insbesondere im internationalen Reiseverkehr, in Schulen, Kindergärten und medizinischen Einrichtungen sind die Vorgaben immer noch streng. Es besteht zum Beispiel eine Testpflicht.»
«Montiert Überwachungssensor»
Während der Zeit im Lockdown hat der SRF-Korrespondent viel Absurdes erlebt. «Die eine Behörde sagt, wir können wieder raus aus der Wohnung und uns frei bewegen. Die andere Behörde montiert einen Überwachungssensor an der Wohnungstür, damit wir eben gerade nicht aus dem Haus gehen.»
Die Umsetzung der nationalen Vorgaben hat auf lokaler Ebene zu Verwirrungen geführt. Der Überwachungssensor sei mittlerweile wieder entfernt worden, berichtet Samuel Emch.
Warum die Regierung beschlossen hat, die Massnahmen zu lockern, ist umstritten. Nach Ende der Null-Covid-Politik steigen die Fallzahlen rasant an. Viele Krankenhäuser sind bereits überfüllt. Man fürchtet sich von einer neuen Welle.