Stefanie Heinzmann: «Mami, ich will einen Unfall haben»
Sie wird bewundert, beklatscht und ausgezeichnet. Jetzt enthüllt Stefanie Heinzmann (31) ihre dunkle Vergangenheit.
Das Wichtigste in Kürze
- Sängerin Stefanie Heinzmann haderte als junge Frau mit sich selbst.
- Wegen eines Bandscheibenvorfalls litt sie an starken Schmerzen.
- Die Medikamente beeinflussten ihre Psyche - sie wünschte sich «einen Unfall».
Im Mai dieses Jahres brach sie ihr Schweigen. Popstar Stefanie Heinzmann (31) erzählte in der SRF-Sendung «Gredig direkt», dass sie sich mit 18 Jahren selbst in eine Psychiatrie eingeliefert hatte.
Jetzt spricht die Walliserin bei Ex-Miss und Moderatorin Tanja Gutmann (43) genauer über die dunkelste Zeit ihres Lebens.
In der Sendung «mental» sagt Heinzmann: «Wenn ich überfordert war, hab’ ich angefangen, mich zu kratzen. Ich hatte so einen Impuls. Das hatte wohl auch damit zu tun, dass ich nicht mehr viel spürte.»
Heinzmann litt unter starken Rückenschmerzen, fing an, Tabletten zu nehmen. «Aus Stress fing ich an, mich zu verletzen. Ich musste mich spüren.»
Die Spuren davon sieht man bis heute. Zwar hat Heinzmann keine Narben, aber noch immer helle Stellen an den Armen. «Ich wollte am liebsten gar nicht mehr da sein. Ich war so überfordert. Ich kam nicht mehr nach mit Schule, Singen, fand mich eh voll blöd.»
Der Ausweg: Sie lieferte sich selbst in die Psychiatrie ein. Sie sei eine Gefahr für sich gewesen, aber nicht psychisch krank.
«Ich habe meinem Mami immer wieder gesagt: Mami, ich will einen Unfall haben und ins Spital. Es ging nicht um den Unfall. Ich wollte Ruhe. Im Spital lassen die Leute einen in Ruhe.»
Stefanie Heinzmann litt an Essstörung
In ihr Tagebuch schrieb die Walliserin: «Ich will nicht sterben, aber ich mag nicht mehr leben.» Es folgt ein Teufelskreis mit Essstörung, sie verliert in zwei Monaten 13 Kilo. Eine Nebenwirkung der Medikamente, glaubt Heinzmann.
Erst fand sie es cool, immer dünner zu werden. Doch dann wurde sie müde und schwach. «Meinem Körper gings immer schlechter.»
Sie habe sehr früh gemerkt, dass sie Hilfe brauche. «Ich wusste, dass es einen Weg gibt.»
Dann dank einer Rücken-OP endlich die Erlösung: Die Schmerzen verschwinden, die Sängerin findet ihren Lebenswillen wieder.
Rückblickend sagt sie: «Ich bin dankbar, dass das Leben mir die Erkenntnis, dass es besser wird, in den Weg gelegt hat.» Sie habe oft gedacht, es gehe nicht weiter. Und: «Ich habe das alles überlebt.»