Tina Turner: Kein Denkmal für Ikone – jetzt wird Küsnacht überholt
Tina Turner war die prominenteste Einwohnerin von Küsnacht. Ein Jahr nach ihrem Tod ist noch kein Denkmal in Planung. Nun könnte die Gemeinde überholt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Tina Turner lebte 25 Jahre lang in der Zürcher Gemeinde Küsnacht.
- Auf ein Denkmal warten ihre Fans hier bislang vergebens.
- Nun könnte Küsnacht von einer deutschen Stadt überholt werden.
Im Mai vergangenen Jahres starb die weltbekannte Rock-Legende Tina Turner im Alter von 83 Jahren.
Nach ihrem Tod pilgerten Fans zur Villa Algonquin in Küsnacht ZH. Hier lebte Turner 25 Jahre lang mit ihrem Partner Erwin Bach (68). Die Fans und Bewunderer legten Blumen, Briefe und Zeichnungen nieder, um an die beliebte «The Best»-Interpretin zu erinnern.
Noch kein Denkmal für Tina Turner
Heute, mehr als ein Jahr später, erinnert nichts mehr an den Weltstar. Wie Turners Heimat-Gemeinde Küsnacht verrät, soll das auch noch einige Zeit so bleiben. Gemeindepräsident Markus Ernst auf Anfrage von «Züri Today» knapp: «Aktuell ist in Küsnacht noch nichts geplant oder spruchreif.»
Das klang kurz nach dem Tod von Tina Turner noch anders. Damals meinte Gemeindepräsident Ernst: «Schön wäre es, innerhalb eines Jahres in Küsnacht etwas für Tina Turner machen zu können.»
Bei Turners Fanclub munkelte man, dass es ein Museum zu Ehren der Sängerin geben sollten.
Wird Küsnacht von Köln überholt?
Nun könnte Küsnacht von der deutschen Stadt Köln überholt werden. Der kanadische Musiker Chilly Gonzales (52) hat eine Petition gestartet: Richard Wagners (1813-1883) Name soll von einer Kölner Strasse entfernt werden.
Gonzales erklärt: «Richard Wagner war ein grosser Komponist, aber ein scheusslicher Mensch.» In seiner Petition fordert er die Umbenennung der Strasse wegen Wagners antisemitischer Schriften.
Laut Gonzales nutzte Wagner seine Plattform als führender Intellektueller des späten 19. Jahrhunderts, um bestehende Vorurteile gegenüber Juden weiter anzufachen und beschrieb sie als «plastischen Dämon des Verfalls der Menschheit».
«Eine würdige Hommage»
Anstelle von Wagner soll Tina Turner geehrt werden: «Sobald es gelungen ist, Richard Wagners Namen von der Strasse zu entfernen, werden wir eine weitere Massnahme vorschlagen: die Unbenennung in Tina-Turner-Strasse», so Gonzales weiter.
Tina Turner hatte auch einen Bezug zu Köln; sie lebte dort neun Jahre lang im Villenviertel Marienburg. Für Chilly Gonzales wäre dies eine passende Ehrung für die verstorbene Sängerin und Komponistin aus den USA.
Bisher haben über 13'000 Menschen die Petition unterschrieben und der Antrag liegt beim Bezirksbürgermeister der Kölner Innenstadt vor.
In der Stadt Zürich gibt es ebenfalls eine Richard-Wagner-Strasse im Engequartier. Wagner lebte eine Zeit lang in einem Nebenshaus der Villa Wesendonck. Vielleicht lassen sich ja die Zürcherinnen und Zürcher von Köln inspirieren ...