Dass der Weltwoche-Chef und SVP-Nationalrat Roger Köppel (52) provoziert und irritiert ist nicht neu. Neu ist, dass er seine 3-jährige Tochter Anna Magdalena auf Flyern für seine Wochenzeitung werben lässt. Womit wir wieder bei der Provokation und Irritation wären.
Nein, Roger Köppel will uns nicht auf dem Arm nehmen. Nur Töchterchen Anna Magdalena.
Nein, Roger Köppel will uns nicht auf dem Arm nehmen. Nur Töchterchen Anna Magdalena. - Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Weltwoche wirbt mit Roger Köppels 3-jähriger Tochter um neue Abonennten.
  • Das Bild sei spontan entstanden, sagt der Weltwoche-Chef und SVP-Nationalrat.
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Die Weltwoche, eine Familienzeitschrift? Gut, in der neusten Ausgabe hat es tatsächlich Artikel drin, die man irgendwie dem Themenkomplex Mann-Frau-Kind zuordnen kann: «Kind statt Karriere», eine ganze Artikel-Serie zu Sexismus («Gesellschaft: Pizza im Décolleté») und die Geschichte des Kinderwagens, der leider nicht rosarot ist.

Eher weniger familienkompatibel ist aber der ganze Rest: Bitcoin, Krawatten, überforderter SP-Bundesrat. Eine Titelstory, die unbescheiden mit «Christoph Blocher über alles» angepriesen wird. Und die Frage, die sich sicher irgendeine (aber nicht jede) Familie auch stellen mag: «Wohin mit 100'000 Franken?» Ganz zu schweigen von der Luxus-Beilage «WW Magazin», das von Sexspielzeug und Lingerie schwärmt und nur knapp dem Louis-Vuitton-Model nicht unter den Rock guckt.

Ein spontaner Schnappschuss

Seine Tochter sei halt beim Fotoshooting dabei gewesen, erzählt Roger Köppel der «SI online». «Das Foto hat sich spontan so ergeben. Ich weiss, das ist sehr unkonventionell. Doch das ist die ‹Weltwoche› auch. Daher passt’s ja wieder.»

Warum man wegen eines «zuckersüssen» (Zitat «SI online») Kindes die Weltwoche kaufen soll, erschliesst sich einem aber nicht. Warum das Bild des eigenen Kindes tausendfach auf Flyern verteilt werden soll, auch nicht. Aber vielleicht lesen wir das nächste Woche in der Weltwoche auf der letzten Seite in der beliebten Rubrik: «Leser fragen, die Weltwoche antwortet: Darf man das?»

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