Diese Serien fesseln an den Bildschirm

Robin Mahler
Robin Mahler

Bern,

Das aktuelle Zeitgeschehen zwingt zur gesellschaftlichen Isolation. Diverse Serien sorgen für eine willkommene Ablenkung vom momentanen Alltag.

Serien Twin Peaks
«Twin Peaks» hat die Fernsehlandschaft durch eine einzigartige Mischung aus Genres geprägt. - ABC

Das Wichtigste in Kürze

  • In diesem Artikel finden sich acht sehenswerte Empfehlungen.
  • Die vorgestellten Serien gibt es bei diversen Streamingdiensten oder auf Blu-ray und DVD.

«Twin Peaks» (1990 - 1991, 2017)

Wer hat Laura Palmer (Sheryl Lee) auf dem Gewissen? Der FBI-Agent Dale Cooper (Kyle MacLachlan) fährt in die Kleinstadt Twin Peaks, um die Antwort herauszufinden.

Vor 30 Jahren startete der Pilot dieser zwischen Krimi, Melodrama, Surrealismus und Mystery schwankenden Serie. Danach veränderte sich die Fernsehlandschaft gewaltig. Die Schöpfer Mark Frost und David Lynch nehmen den Zuschauer mit auf eine wundersame Reise voller Geheimnisse. Damit legten sie den Grundstein für geistige Nachfolger wie «Akte X», «Lost», «True Detective» und viele weitere Sendungen.

Man wird förmlich in eine andere Welt hineingezogen. Die erste Staffel ist grandios, während die zweite nach einem furiosen Start im Mittelteil etwas von ihrem Zauber verliert. Das Ende fällt hingegen famos aus, obwohl es den Zuschauer ratlos zurücklässt.

Ein überaus gelungener Kinofilm folgte 1992, er kam jedoch beim Publikum wegen radikaler tonaler Unterschiede zur Serie nicht gut an. Man sollte ihn aus inhaltlichen Gründen unbedingt erst nach den beiden Staffeln ansehen.

Im Jahr 2017 erschien mit «Twin Peaks: The Return» die vielschichtige dritte Staffel. Sie brach erneut mit traditionellen Sehgewohnheiten und unterlief viele Zuschauererwartungen konsequent.

Verfügbar bei Sky Show.

«The Marvelous Mrs. Maisel» (seit 2017)

Miriam «Midge» Maisel (Rachel Brosnahan) lebt in New York zusammen mit zwei Kindern sowie Ehemann Joel (Michael Zegen). Als es zwischen den beiden zum Bruch kommt, lässt Midge auf der Bühne eines Nachtclubs ordentlich Dampf ab. Wegen ihrer Schlagfertigkeit kommt sie beim Publikum gut an. Daraus entwickelt sich ein ungeahntes Talent, welches zur Karriere als Komikerin führt.

«The Marvelous Mrs. Maisel» spielt in den 1950er-Jahren und setzt auf eine zeitgemäss nachempfundene Ausstattung. In dieser vergnüglichen Serie der Drehbuchautorin Amy Sherman-Palladino («Gilmore Girls») wirbelt die quirlige Hauptfigur eine Männerdomäne durcheinander.

Als wahre Attraktion entpuppen sich die süffisant geschriebenen Dialoge. Aus dem Ensemble voller interessanter Figuren ragt die passend besetzte Hauptdarstellerin Brosnahan mit ihrer unbändigen Spiellaune heraus.

Alle drei Staffeln sind bei Amazon Prime verfügbar. Eine weitere steht in den Startlöchern.

«The Good Place» (2016 - 2020)

Eleanor (Kristen Bell) wacht nach ihrem Tod an einem idyllischen Plätzchen auf. Michael (Ted Danson) stellt sich als Architekt des sogenannten «Good Place» vor. Er erklärt, dass dieser Ort für Menschen gedacht ist, welche gute Taten zu Lebzeiten vollbracht haben.

Dabei muss es sich um einen Fehler handeln, da dieses Kriterium überhaupt nicht auf Eleanor zutrifft. Trotzdem versucht sie sich einzugliedern, was zu ungewöhnlichen Entdeckungen führt.

«The Good Place» bietet leichtfüssige Situationskomödie und bindet dabei philosophische Zwischentöne ein. In den meisten Episoden geht es um moralische Dilemmata. Daraus entsteht ein erfrischend anderes Szenario, weshalb sich «The Good Place» vom restlichen Sitcom-Einerlei abhebt. Neben einem originellen Konzept sorgen besonders die illustren Charaktere für köstliche Unterhaltung.

In den späteren Staffeln entwickeln sich Abnutzungserscheinungen. Originelle Einfälle übertünchen diese jedoch. Hierzulande fristet die Serie unverdienterweise ein Schattendasein.

«The Good Place» lässt sich auf Netflix anschauen, sofern man im Menü die englische Spracheinstellung auswählt.

«Utopia» (2013 - 2014)

Eine Graphic Novel sorgt für Trubel. Der unter dem Titel «The Utopia Experiment» veröffentlichte Bilderroman sagt verheerende zukünftige Ereignisse voraus.

Das Manuskript zur Fortsetzung gilt deshalb als begehrtes Objekt. Vier begeisterte Anhänger des Originals geraten an gnadenlose Mörder, welche die mysteriöse Jessica Hyde suchen.

In «Utopia» – einer britischen Thriller-Serie – treffen knallbunte Bilder auf garstige Gewalt. Dabei werden zahlreiche Stile miteinander vermischt. Nach nur zwei Staffeln mit je sechs Folgen war Schluss. Eine bereits gedrehte amerikanische Neuauflage soll angeblich in diesem Jahr bei Amazon Prime anlaufen.

Verfügbar auf Blu-ray.

«Scrubs» (2001 - 2010)

Der Assistenzarzt John Dorian (Zach Braff) beginnt seinen beruflichen Alltag. Zusammen mit seinem besten Freund Turk (Donald Faison) erlebt er immer wieder neue Herausforderungen und trifft verschiedene Menschen.

«Scrubs» ist keine beliebige Sitcom vom Fliessband, sondern setzt neben herzlichem Humor auch auf dramatische Momente. Das Sammelsurium an sympathischen Figuren sorgt für Dynamik, während viele Geschichten überraschend emotional daherkommen. Ein amerikanischer Dauerbrenner im deutschen Privatfernsehen, der bis heute funktioniert.

Verfügbar bei Teleclub On Demand oder als Gesamtedition auf DVD.

«The Wire» (2002 - 2008)

David Simon («The Deuce») hat im seriellen Meisterstück eine verschachtelte Geschichte rund um den Kampf gegen Drogen in Baltimore konstruiert. Er begleitete als Journalist das lokale Morddezernat und griff bei «The Wire» auf persönliche Erfahrungen zurück.

Die HBO-Serie beleuchtet eindrücklich das Leben von Drogenabhängigen, Dealern, Polizisten sowie Politikern. Jede der fünf Staffeln ist an einem anderen Schauplatz angesiedelt.

Erst nach und nach entfaltet diese umfassende Erzählung eine enorme Sogwirkung. Sobald sich das Puzzle der verschiedenen Handlungsstränge zusammenfügt, wird einem die Brillanz dieses Gesamtwerk bewusst.

Verfügbar bei Sky Show.

«The Sopranos» (1999 - 2007)

Ähnlich wie «The Wire» setzt diese grandiose Charakterstudie auf einen langsamen Handlungsbogen, um facettenreiche Geschichten zu erzählen. Im Fokus steht Mafioso Tony Soprano (James Gandolfini), der sich sowohl um seine Familie als auch geschäftliche Angelegenheiten kümmern muss.

Das Unternehmen HBO unterstrich mit «The Sopranos» den Ruf als Produktionsstätte von hervorragenden Serien. Der 2013 verstorbene Gandolfini verkörperte hier die Rolle seines Lebens. Ein Muss für Serienjunkies.

Verfügbar bei Sky Show.

«Monty Python's Flying Circus» (1969 - 1974)

Zum Abschluss folgt Nonsens der Extraklasse aus dem Vereinigten Königreich. In dieser episodenhaften Sendung ziehen die sechs Komiker munter alles und jeden durch den Kakao.

Ihre Sketche schwanken zwischen hintersinnig, surreal, absurd oder bewusst dämlich. Darunter befinden sich berühmte Nummern wie «Spam», der «Silly Walk» plus die oft zitierte Diskussion um den toten Papagei.

Verfügbar auf Netflix.

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