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Diese Filme bringen Abwechslung ins Heimkino

Robin Mahler
Robin Mahler

Bern,

Die staatlich verordneten Massnahmen können aufs Gemüt schlagen. Filme lenken zuhause vom Alltag ab.

Filme Rabid
Die Lichtspielhäuser sind derzeit wie die meisten anderen Einrichtungen geschlossen. Es gibt genügend Filme fürs Heimkino. Dazu gehört der hier abgebildete «Rabid» des kanadischen Regisseurs David Cronenberg. - IMDb

Das Wichtigste in Kürze

  • In diesem Artikel finden sich acht Empfehlungen für Gross und Klein.
  • Die hier vorgestellten Filme sind bei verschiedenen Anbietern erhältlich.

«Monos» (2019)

Acht Jugendliche mit martialischen Spitznamen wie «Bum Bum» oder «Rambo» gehören zu einer paramilitärischen Einheit. Sie müssen ihre amerikanische Geisel und eine Milchkuh in Schach halten. Nach einem ausschweifenden Abend passiert ein Missgeschick, welches gravierende Folgen für alle Beteiligten hat.

Im kolumbianischen Drama treffen «Der Herr der Fliegen» und «Aguirre, der Zorn Gottes» auf «Apocalypse Now». Alejandro Landes («Porfirio») hat im Dschungel und in abgelegenen Landschaften gedreht. Diese Schauplätze verleihen dem Film eine meditative Note.

Die Komponistin Mica Levi («Under the Skin») trägt mit ihrer reduzierten Musik zur Verstärkung der fiebrigen Stimmung bei. «Monos» erspart den Zuschauer die Hintergründe seiner Protagonisten und lässt lieber Bilder für sich sprechen.

Verfügbar bei Filmingo.

«Paddington» (2014)

Ein überaus freundlicher Bärenjunge aus dem peruanischen Urwald wird von seiner Tante auf ein Schiff gen London geschmuggelt. Seine Reise endet beim Bahnhof Paddington. Dort nimmt ihn die Familie Brown mit in ihr Zuhause und benennen ihn nach der Station. Paddington muss sich daraufhin zuerst an die Grossstadt gewöhnen.

Diese gelungene Adaption einer beliebten englischen Kinderfigur besitzt viel Herz, Witz und Charme. Der Film zeigt, dass man ein Publikum quer durch unterschiedliche Altersgruppen auch ohne viel künstlichen Bombast ansprechen kann. Die Fortsetzung ist ebenfalls uneingeschränkt zu empfehlen.

Verfügbar bei Amazon Prime.

«Senna» (2010)

Wer ist der beste Formel 1-Fahrer? Geht es nach vielen Experten, dann fällt die Wahl oftmals auf Ayrton Senna. Der Brasilianer hat in seiner Karriere drei Weltmeistertitel gewonnen.

Am 1. Mai 1994 verunglückte er beim Grossen Preis von San Marino und starb noch am gleichen Tag. «Senna» dokumentiert das Leben des umtriebigen Sportlers.

Man muss kein Formel 1-Anhänger sein, um hier mitzufiebern. Der Regisseur Asif Kapadia («Maradona») rekonstruiert das Zeitgeschehen ausschliesslich mittels tonnenweise Archivmaterial. Dazu werden Kommentare aus dem näheren Umfeld von Senna eingebaut. Wegen des exzellenten Schnitts und des erzählerischen Tempos wirkt das daraus entstandene Resultat wie ein packender Spielfilm.

Die Dokumentation lässt sich bei Netflix ansehen, wenn man in den Einstellungen die Sprache auf Englisch stellt.

«Der Spongebob Schwammkopf Film» (2004)

Die Krone von König Neptun wurde gestohlen. Spongebob und sein Kumpan Patrick müssen sie so schnell wie möglich zurückholen. Eine Reise mit sonderbaren Auswüchsen beginnt.

«Spongebob Schwammkopf» geriet Ende der 1990er-Jahre zum Phänomen. Die Zeichentrickserie rund um den harmoniebedürftigen gelben Schwamm sorgte nicht nur bei Kindern für Erheiterung. Hinter den augenscheinlich infantilen Witzen steckte besonders in den ersten drei Staffeln viel Doppelbödigkeit.

Der rasante Kinofilm sorgte mit seinen wahnsinnigen Einfällen für grosse Lacher bei Jung und Alt. Er sollte ursprünglich das Ende der Serie markieren. Sie ging dennoch weiter, konnte jedoch nicht mehr an ihre Glanzzeiten anknüpfen.

Verfügbar bei Amazon Prime.

«Monty Python's der Sinn des Lebens» (1983)

Weshalb sind wir hier? Das wollen Monty Python herausfinden. Die britischen Komiker haben, wie kaum eine andere Gruppe vor ihnen, den Humor geprägt. Nach den Anfängen im Fernsehen trieben sie ihr Unwesen auch im Kino.

Im letzten gemeinsamen Film vor der Auflösung gehen die sechs Pythons in Form von Sketchen existenziellen Fragen auf den Grund. Diese Episoden schwanken inhaltlich zwischen absurd, brachial und intelligent. Ein Fest für die Lachmuskeln.

Verfügbar bei Amazon Prime.

«Rabid» (1977)

Ein schwerer Motorradunfall lässt Rose (Marilyn Chambers) ins Koma fallen. Durch eine riskante Operation soll ihr Leben gerettet werden. Das Unterfangen gelingt, allerdings entwickelt sie danach einen krankhaften Durst auf menschliches Blut. Ihre Opfer übertragen die Krankheit weiter, bis es schliesslich zur Epidemie kommt.

«Rabid» wirkt aus heutiger Sicht leicht angestaubt. Das Drumherum rund um einen Virus ist trotz sichtbar wenig Budget durchaus beängstigend umgesetzt. Dazu kommen fiese Spezialeffekte und eine kleine Portion Galgenhumor.

David Cronenberg («Videodrome») setzte mit diesem zweiten abendfüllenden Spielfilm eine abwechslungsreiche Karriere fort. Ursprünglich drehte der Kanadier experimentelle Kurzfilme, ehe er ins Horror-Fach wechselte und später seinen Fokus auf dramatische Stoffe legte.

Verfügbar bei iTunes.

«Persona» (1966)

Die Krankenschwester Alma (Bibi Andersson) betreut die schweigsame Bühnenschauspielerin Elisabet (Liv Ullman). Alma nimmt ihre grundsätzlich kerngesunde Patientin zur Erholung mit in ihr Sommerhaus am Meer. Es vergehen ein paar Tage, bis plötzlich aus Entspannung ein psychologisches Machtspiel entsteht.

Ingmar Bergman («Das siebente Siegel») verwischt in diesem vielschichtigen Drama die Grenze zwischen Realität und Traum. Platz für Interpretationen gibt es jede Menge. Davon haben sich hervorragende Berufskollegen wie David Lynch («Mulholland Drive») und David Fincher («Fight Club») inspirieren lassen.

Verfügbar bei iTunes.

«Der dritte Mann» (1949)

Holly Martins (Joseph Cotten) will in Wien seinen alten Freund Harry Lime besuchen. Als er dort ankommt, wird dieser jedoch beerdigt. Der Schriftsteller geht der Sache auf den Grund und entdeckt bald, dass sein Kumpan in zwielichtigen Angelegenheiten drinsteckt.

Dieser hervorragende Krimi zieht den Zuschauer bis heute in seinen Bann. Aus welchem Grund?

Einen gewichtigen Anteil an der Faszination haben die Kulissen des enorm atmosphärisch eingefangenen Wiens. Zudem hält die Handlung einige Überraschungen parat und der Auftritt von Orson Welles («Citizen Kane») ist grandios inszeniert. Die memorable Musik von Anton Karas rundet «Der dritte Mann» gebührend ab.

Verfügbar bis zum 5. Mai 2020 bei Cinefile mit einem Stream99-Abonnement.

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