Netflix-«Monster»-Reihe stösst auf Kritik vom realen Verbrecher
Die Darstellung der Menendez-Brüder in der Netflix-Serie «Monster» trifft auf Verärgerung durch einen der echten Täter.
Die Berliner Netflix-Serie «Monster» hat ihre zweite Staffel mit einem neuen Fokus: den Menendez-Brüdern. Nachdem die erste Staffel den berüchtigten Jeffrey Dahmer porträtierte, lenkt die Serie nun den Fokus auf Lyle und Erik Menendez.
Die Menendez-Brüder sind bekannt für das abscheuliche Verbrechen, ihre eigenen Eltern im Jahr 1989 umgebracht zu haben, um ein Luxusleben mit dem ererbten Vermögen zu finanzieren. Wegen dieses Verbrechens erhielten die Brüder lebenslange Gefängnisstrafen ohne Aussicht auf Bewährung. Die «Gala» berichtet darüber.
Aufnahme von «Monster» enthüllt eine verstörende Geschichte
Die Serie auf Netflix, die von Ryan Murphy und Ian Brennan konzipiert wurde, feierte ihren Start am 19. September. Trotz allgemein positiver Kritiken, stiess die Darstellung des Verbrechens auf Kritik von einer der tatsächlichen Figuren der Geschichte – Erik Menendez selbst.
Echter Erik Menendez kritisiert Netflix
Erik Menendez äusserte seine Unzufriedenheit durch ein umfangreiches Statement, das am 20. September veröffentlicht wurde. Über den Twitter-Account seiner Frau Tammi Menendez verurteilte er die Netflix-Produktion wegen einer «ruinösen Charakterdarstellung».
Besonders entsetzt zeigte er sich über die Darstellung des emotionalen und sexuellen Missbrauchs, den er und sein Bruder als Kinder erfahren haben sollen.
Gefärdete Wahrnehmung von Missbrauch
Laut Erik Menendez hat die Verteidigung während des ursprünglichen Gerichtsprozesses vorgebracht, diese Missbrauchserfahrungen hätten einen erheblichen Einfluss auf ihr späteres Verhalten und somit auf die Tat gehabt.
In seinem Statement wettert er «Es ist traurig für mich zu wissen, dass Netflix mit seiner unehrlichen Darstellung der Tragödien rund um unser Verbrechen die schmerzhaften Wahrheiten mehrere Schritte zurückgenommen hat.»
«Entsetzliche Charakterdarstellungen»
Die kritischen Äusserungen von Erik Menendez richten sich insbesondere gegen Drehbuchautor Ryan Murphy, dem er vorwirft, durch «abscheuliche und entsetzliche Charakterdarstellungen» ein falsches Bild von ihm und seinem Bruder gezeichnet zu haben.
Als abschliessender Gedanke fragt er: «Ist die Wahrheit nicht genug? Lasst die Wahrheit als Wahrheit stehen. Wie demoralisierend ist es zu wissen, dass ein einzelner Mann mit Macht jahrzehntelange Fortschritte bei der Aufklärung von Kindheitstraumata untergraben kann».