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Alec Baldwin: Waffenmeisterin gab 11-Jähriger eine Pistole

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USA,

Nach dem tödlichen Vorfall am Filmest von Alec Baldwin wird die Waffenmeisterin Mitarbeitern als «unerfahren» und «leichtsinnig» bezeichnet.

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Auf Darsteller Alec Baldwin kommen schwierige Zeiten zu. Er hat nun seinen Twitter-Account deaktiviert. - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem tödlichen Vorfall am «Rust»-Filmset ist die Waffenmeisterin in den Fokus gerückt.
  • Frühere Mitarbeiter der 24-Jährigen werfen ihr «Nachlässigkeit im Umgang mit Waffen» vor.
  • In der Vergangenheit soll sie einer 11-Jährgigen eine ungeprüfte Waffe übergeben haben.

Nach dem tödlichen Schuss aus der Requisitenwaffe von Alec Baldwin (63) ist die junge Waffenmeisterin in den Fokus gerückt. Für Hannah Gutierrez-Reed war «Rust» demnach erst der zweite Film, an dem sie in dieser Funktion beteiligt war. Gegenüber «Daily Beast» berichten ungenannte frühere Mitarbeiter, dass die 24-Jährige bereits in der Vergangenheit sorglos mit Waffen umgegangen war.

«Sie ging ein bisschen nachlässig mit Waffen um und schwenkte sie hin und wieder herum. Einige Male hatte sie die Platzpatronen auf eine Art und Weise geladen, die wir für unsicher hielten», so eine Person. Eine andere Quelle beschuldigte die Waffenmeisterin am Set des bald erscheinenden Nicolas-Cage-Films «The Old Way» der «Rücksichtslosigkeit mit Waffen».

So habe Gutierrez-Reed eine Waffe dort auf dem Kieselstein-Boden geladen und der Kinderschauspielerin Ryan Kiera Armstrong (11) übergeben. Und das ohne eine ordnungsgemässe Inspektion durchzuführen.

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Quellen beschuldigten die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed am Set des Nicolas-Cage-Films «The Old Way» eine Waffe auf dem mit Kieselsteinen gefüllten Boden geladen und der Kinderschauspielerin Ryan Kiera Armstrong (11, Bild) übergeben zu haben, ohne eine ordnungsgemässe Inspektion durchzuführen. - Getty

«Sie lud die Waffe auf dem Boden nach, wo Kieselsteine lagen. Wir haben nicht gesehen, dass sie die Waffe überprüft hatte. Wir wussten nicht, ob etwas in den Lauf geraten war oder nicht.» Die Person hielt fest, dass die Crew mit dem Filmen zuwartete, bis Gutierrez-Reed den Lauf auf Verstopfung überprüft habe.

Mehrere Beschwerden gegen die Waffenmeisterin

Auch am Set von «Rust», also dort wo sich der tödliche Vorfall ereignete, wird Kritik an der Waffenmeisterin laut. Ein Crew-Mitglied bezeichnete die 24-Jährige als «unerfahren und Grün hinter den Ohren». Zudem wurden Vorwürfe laut, dass bereits vor dem Unfall am Donnerstag mindestens in zwei Fällen, fälschlicherweise Waffen abgefeuert wurden.

Alec Baldwin
Alec Baldwin telefoniert auf dem Parkplatz vor dem Santa Fe County Sheriff's Office, nachdem er zu dem Vorfall am Set des Films «Rust» am Stadtrand von Santa Fe befragt wurde (Archiv). - keystone

Weitere Crew-Mitglieder behaupteten, dass es mehrere Beschwerden gegen die Waffenmeisterin gegeben habe. Die Besatzung richtete ihre Beschwerden demnach direkt an den Regieassistenten Dave Halls. Sie verlangten, dass alle «Entladungen» dokumentiert würden. Halls wird in der eidesstattlichen Erklärung des Durchsuchungsbefehl genannt, da er die Person war, die Alec Baldwin die Waffe übergab.

«Wir haben ihn alle angeschrieben: ‹Das wird hoffentlich im Produktionsbericht erwähnt. Diese Leute sind unverantwortlich und sollten nicht hier sein›», wird eine Produktionsquelle zitiert. Auf einem Gewerkschaftsfilmset hätten solche Fehler ein automatischer Kündigungsgrund sein sollen, so die Person weiter.

Halyna Hutchins Alec Baldwin
Kamerafrau Halyna Hutchins starb mit nur 42 Jahren. Sie wurde am Filmset des Films «Rust» versehentlich von Schauspieler Alec Baldwin erschossen. - Instagram/HalynaHutchins

«Als die Waffe das erste Mal ohne Warnung losging, hätte die ganze Abteilung sofort neu ersetzt werden müssen. Die Produktion hat es sich aber offensichtlich anders überlegt. Man hat sich beschlossen, die Würfel zu werfen und den ultimativen Preis zu zahlen.»

Mindestens sechs Leute hätten zudem kurz vor dem tödlichen Unfall das Set verlassen. Diese Aussage wurde vom ebenfalls verletzten Regisseur Joel Souza im Durchsuchungsbericht der Polizei bestätigt. Demnach musste am Donnerstagmorgen, also am Tag der Tragödie, eine neue Kamera-Crew engagiert werden.

Alec Baldwin schoss auf Kamera

Ein am Freitag veröffentlichter Durchsuchungsbefehl besagte, dass Gutierrez-Reed drei Requisitenwaffen ausserhalb des Drehortes aufgelegt hatte. Regieassistent Dave Halls schnappte sich die Waffe und brachte sie zu Alec Baldwin. «Kalte Waffe!», rief Halls, bevor er dem Schauspieler die Waffe übergab. Mit diesem Satz signalisierte er den Darstellern und der Crew, dass die Waffe nicht geladen war. Ein tödlicher Irrtum.

Sekunden später drehte Alec Baldwin eine Szene in einer Kirche im Old-West-Stil und zielte auf die Kamera. Er drückte ab und erschoss dabei versehentlich die Kamerafrau Halyna Hutchins (†42). Regisseur Joel Souza, der hinter seiner Kollegin stand, wurde verletzt. Laut dem Durchsungsbericht wusste Halls nicht, dass eine Patrone in der Waffe steckte, als er sie Baldwin übergab.

Trotzdem gibt es inzwischen auch Vorwürfe gegen den Regieassistenten. Gegenüber «NBC» sagte eine Technikerin für Spezialeffekte und Pyrotechnik, dass Halls bei einer früheren Produktion Sicherheitsstandards verletzt habe. Sie hatte mit dem Assistenten demnach 2019 für die Reihe «Into the Dark» beim Streaminganbieter Hulu gearbeitet. Das Produktionsteam dort erklärte aber, dass damals keine Beschwerden vorgebracht worden seien.

Am Mittwoch will die Polizei bei einer Pressekonferenz über die Ermittlungen informieren, nannte aber noch keine Uhrzeit.

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